USA: Bald mehr Vinyl- als CD-Umsatz

„Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren: Mehr Vinyl- als CD-Verkäufe“, meldet der „Rolling Stone“. Er bezieht sich auf den US-Markt und auf die Halbjahres-Statistik des dortigen Musikindustrie-Verbands RIAA.

Doch noch ist es nicht so weit: Im ersten Halbjahr 2019 hat die LP in den USA einen Umsatz von 224 Mio. Dollar erzielt, während es die CD auf 248 Mio. Dollar brachte. Allerdings betrug das Umsatzwachstum beim Vinyl satte 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – die CD konnte nur um knapp 1 % zulegen. Wenn dieser Trend anhält, wird die Schwarze Scheibe bis zum Jahresende in der Tat den Silberling überholt haben – umsatzmäßig. Betrachtet man dagegen die abgesetzten Stückzahlen, ergibt sich ein anderes Bild: 8,6 Mio. verkauften LPs stehen 18,6 Mio. verkaufte CDs gegenüber. Der Eindruck vom „Vinyl-Boom“ relativiert sich noch weiter, wenn man statt der absoluten Umsatz- und Stückzahlen die jeweiligen Umsatzanteile betrachtet, wie in unserer Grafik dargestellt: Denn der Gesamtumsatz der Branche in den USA ist im ersten Halbjahr 2019 um satte 18 % gegenüber dem Vergleichszeitraum gestiegen, weshalb Vinyl auf einen leicht rückläufigen Anteil von 4,1 % und die CD auf einen deutlicher geschrumpften Anteil von 4,6 % kommt. Zugelegt hat allein das Streaming: von 74 auf 80 Prozent Marktanteil. Das Umsatzwachstum bei Premium-Streaming-Abos lag sogar bei rund 30 Prozent.

https://www.riaa.com/wp-content/uploads/2019/09/Mid-Year-2019-RIAA-Music-Revenues-Report.pdf



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