USA 2018: Streaming-Anteil 75 %
Wenn jemals das Modewort „disruptiv“ angebracht war, dann im Zusammenhang mit dem Technologiewechsel in der Musikindustrie. Der Bruch mit herkömmlichen physischen Tonträgern, hin zu Streaming-Diensten, vollzieht sich mit atemberaubendem Tempo – wesentlich schneller als in den 80er Jahren der Übergang von der Vinyl-LP zur CD. So meldet der US-Musikindustrie-Verband RIAA für das Jahr 2018 einen…
Wenn jemals das Modewort „disruptiv“ angebracht war, dann im Zusammenhang mit dem Technologiewechsel in der Musikindustrie. Der Bruch mit herkömmlichen physischen Tonträgern, hin zu Streaming-Diensten, vollzieht sich mit atemberaubendem Tempo – wesentlich schneller als in den 80er Jahren der Übergang von der Vinyl-LP zur CD. So meldet der US-Musikindustrie-Verband RIAA für das Jahr 2018 einen Anteil der Streaming-Dienste von nicht weniger als 75 Prozent am gesamten Umsatz, während die physischen Formate nur noch 12 Prozent beisteuerten. Über 50 Millionen US-Amerikaner haben inzwischen ein Premium-Streaming-Abo abgeschlossen – 42 % mehr als im Vorjahr. Die Einnahmen aus dem Streaming, einschließlich werbefinanzierter Dienste, wuchsen um 30 % auf 7,4 Mrd. Dollar. Downloads mussten dagegen deutlich Federn lassen und tragen nur noch 11 % zum Umsatz der Branche bei. 5 Jahre zuvor waren es noch 42 %! Noch heftiger traf es die CD, die 34 % weniger Einnahmen in die Kassen spülte als im Vorjahr. Dagegen setzte die Vinyl-LP ihren Wachstumskurs fort und steigerte ihren Umsatz um 8 % auf gut 400 Mio. Dollar, den höchsten Wert seit 1988. Mehr als ein Drittel der Einnahmen aus physischen Tonträgern entfallen inzwischen aufs Vinyl. Der Gesamtumsatz der US-Musikindustrie legte in 2018 um rund 12 % zu – das dritte Jahr in Folge eine zweistellige Steigerungsrate.
http://www.riaa.com/wp-content/uploads/2019/02/RIAA-2018-Year-End-Music-Industry-Revenue-Report.pdf