US-Startup übernimmt B&W
Für jeden gestandenen Audiophilen muss das wie ein Schlag in die Magengrube wirken: Ein gerade mal zwei Jahre altes US-Unternehmen namens EVA Automation Inc. übernimmt den ehrwürdigen britischen Lautsprecher-Spezialisten Bowers & Wilkins mitsamt den Töchtern Classé und Rotel. Doch auf den zweiten Blick erscheint die Übernahme gar nicht so dramatisch. Das vereinigte Unternehmen wird Bowers…

Für jeden gestandenen Audiophilen muss das wie ein Schlag in die Magengrube wirken: Ein gerade mal zwei Jahre altes US-Unternehmen namens EVA Automation Inc. übernimmt den ehrwürdigen britischen Lautsprecher-Spezialisten Bowers & Wilkins mitsamt den Töchtern Classé und Rotel. Doch auf den zweiten Blick erscheint die Übernahme gar nicht so dramatisch. Das vereinigte Unternehmen wird Bowers & Wilkins heißen, und sein Geschäftsführer wird Joe Atkins sein, bisheriger Mehrheitseigner von Bowers & Wilkins. Er wird auch einen nennenswerten Anteil am Kapital der vereinigten Firma halten. Also: mehr eine Fusion, schon gar keine feindliche Übernahme. Im Gegenteil: Wie andere Lautsprecher-Schmieden sucht B&W die Expertise von IT-Spezialisten, um für die Zukunft netzwerkfähiger Lautsprecher gerüstet zu sein. EVA Automation hat viel Erfahrung im Bereich Multiroom-A/V-Systeme. EVA-Chef und -Gründer Gideon Yu hat schon in leitender Position bei Facebook und YouTube gearbeitet, und seine Firma bringt auch das nötige Kapital für Neuentwicklungen mit. Befürchtungen, B&W werde künftig Abstriche bei der Qualität machen, tritt Yu entgegen: “You won’t see any changes whatsoever in audio quality. All the audiophiles out there have nothing to worry about,” sagte er dem News-Dienst CEPro. Kurzfristig werde es überhaupt keine Änderungen geben. Neue Produkte seien Richtung Jahresende zu erwarten, und sie „werden dem Namen B&W alle Ehre machen.“