Paul Simon | In the Blue Light

Paul Simon covert sich selbst und wählt dafür nicht unvergessene Klassiker, sondern weniger bekannte Songs aus sämtlichen Schaffensphasen der Solozeit. Nach eigener Einschätzung war es ihm nicht immer gelungen, allen Originalen die optimale Ausformung zu geben, auf dem abwechslungsreichen „In The Blue Light“ holt er das ziemlich entschlossen nach.

„Auf diesem Album sind Songs versammelt, denen noch der letzte Feinschliff fehlte“, so erläutert der 16-fache Grammy-Gewinner selbst seine Beweggründe.

Insgesamt zehn Lieder hat der US-Amerikaner zur besseren Verständlichkeit umgetextet, kompositorisch leicht abgeändert und mit Gastinstrumentalisten wie Wynton Marsalis, Bill Frisell und Steve Gadd sowie seinem langjährigen Vertrauten Roy Halee als Koproduzent höchst spannend umarrangiert. So wird etwa das Frühwerk „One Man’s Ceiling Is Another Man’s Floor“ im wahrnehmbar verlangsamten Tempo zum Bluesstück. Das einst countryesk gefärbte „How The Heart Approaches What It Yearns“ erlebt die Verwandlung in eine nachtdunkle Jazznummer. Das in der Erstfassung schwer fassliche „Pig, Sheep And Wolves“ kommt als Dixieland-Titel mit New-Orleans-Brass griffiger rüber. Und „Can’t Run But“ schließlich, 1990 auf „The Rhythm Of The Saints“ als Weltmusik mit Afro-Rhythmik konzipiert, erhält mit Hilfe des Kammermusikensembles yMusic als Klassik-Kunstlied die Weihen der Hochkultur.

So frisch, hell und klar wie in den Glanzzeiten strahlt Mr. Simons Stimme inzwischen leider nicht mehr. Es wäre aber wohl auch vermessen, von dem 76-Jährigen noch den Gesang eines jungen Mannes zu verlangen.

Harald Kepler

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Paul Simon | In the Blue Light

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Paul Simon - In The Blue Light - Sony

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