Rodney Crowell | Triage

Alle mögen Rodney Crowell, nicht nur seine ehemalige Chefin Emmylou Harris, auch Lyle Lovett, Billy Gibbons, Willie Nelson und viele nicht aus Texas stammende Kollegen. Sein neuestes Album wird sicher keine fünf Hitsingles abwerfen wie 1988 sein Bestseller „Diamonds And Dirt“. Dafür sind die sehr privaten Songs mitsamt den öfter autobiografischen Anspielungen nicht unbedingt hinreichend „radiofreundlich“. Einschmeichelnde Songs wie „One Little Bird“ sind eher rar.

In der leicht surrealistischen Erzählung des „Transient Global Amnesia Blues“ erlaubt er sich Anspielungen für Insider wie die mit den Versen „I was streaming Mississippi (see Bob Dylan, Love and Theft)/When Jesus turned to thank me for the gift of second sight“. Protestsongs wie hier „Something Has To Change“ haben derzeit kein nennenswertes Hitpotenzial.

Zum Thema Kapitalismus fielen Crowell hier Verse ein wie: „It’s greed, it’s not money, through which evil works/The haves and the have nots, are just one of the perks“, während die mehrfach schön verzerrten Posaunensoli wohl an die „Depression Era“ der 1930er-Jahre erinnern sollen. Ein Talking-Blues über eine drogenabhängige Prostituierte ist „The Girl On The Street“, der Sänger bekennend, dass er keine „compassion for the dope sick twenty something whore“ aufbrachte.

Von Sünde, Gott und dem Tag des Jüngsten Gerichts handelt der Folksong „Hymn #43“, von der Aussicht auf den eigenen Tod der Vers „When this life runs its course, I’ll return to the source“ im letzten Song „This Body Isn’t All There Is To Who I Am“ – dabei ist er 18 Jahre jünger als Willie Nelson!

Franz Schöler

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Rodney Crowell Triage

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Rodney Crowell Triage RC1 Rec./Thirty Tigers/ Membran

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