Kai Schumacher & Gisbert zu Knyphausen | Lass irre Hunde heulen

Im CD-Booklet heißt es, Franz Schubert sei im Grunde ein Singer/Songwriter gewesen. Das stimmt nicht ganz, denn die Textdichtung überließ er ja lieber Zeitgenossen wie Friedrich Rückert, Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Heine. Richtig ist an dieser Aussage jedoch, dass der Wiener wie keiner vor ihm die innige Verschränkung von Musik und Wort vorangetrieben hat – und darin dachte er dann doch schon ganz wie ein moderner Songwriter.

Auf dem großartigen Album „Lass irre Hunde heulen“ bekunden Kai Schumacher und Gisbert zu Knyphausen jetzt eine frappante Wesensverwandtschaft mit dem Vertreter der frühen Romantik. Lieder aus den Zyklen „Die schöne Müllerin“, „Winterreise“ und „Schwanengesang“ bieten sie darauf in famosen zeitgemäßen Bearbeitungen zwischen Rock, Jazz und Pop dar. In „Gute Nacht“ etwa finden die beiden für Schuberts fröstelnde Winterstimmung in einer schneidenden E-Gitarre die passende aktuelle Soundentsprechung. Bei „Nähe des Geliebten“ werden die Naturbilder der Verse adäquat von Flamencoklängen untermalt. Und „Das Ständchen“ schließlich, eine Liebesserenade in Moll, begleitet höchst originell eine gestopfte, mit einem Wah-Wah-Dämpfer versehene Jazzposaune.

Kai Schumacher, der studierte „Punk-Pianist“ (BR Klassik), verwischt seit jeher gerne die Grenzen zwischen Klassik, Pop und Rock, und zu Knyphausen, der Freiherr aus dem hessischen Rheingau, greift in seinen eigenen Liedern oft auf Ausdrucksweisen früherer Zeiten zurück. Kurzum: Da haben sich zwei Gleichgesinnte gefunden, die Schubert verstehen und ihm in jedem Augenblick gerecht werden. Das Ganze ist auch als streng limitierte Sammlerbox erhältlich.

Harald Kepler

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Kai Schumacher &  Gisbert zu Knyphausen Lass irre Hunde heulen

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