Kings of Leon | When You See Yourself

Sicher nicht umsonst haben Kings of Leon ihr neues Album „When You See Yourself“ genannt. Wer sich durch die elf Songs hört, die das Quartett mit dem britischen Produzenten Markus Dravs im Blackbird Studio in Nashville aufgenommen hat, registriert alsbald, dass Frontmann Caleb Followill in nicht gerade wenigen Stücken Innenschau hält. Daran lässt beispielsweise „Time In Disguise“ nicht den geringsten Zweifel. Wenn Followill mit seinen beiden Brüdern und seinem Cousin zu einem Red-Carpet-Event eingeladen ist, dann grübelt er jedes Mal: Was machen wir hier eigentlich?

Diese Reflexion untermalt die passende Musik: ein flirrender Rhythmus, der mit einem Synthesizer aufgemöbelt wird. Das ist vor allem dem Gitarristen Matthew Followill geschuldet, der für die Aufnahme allerlei Vintage-Equipment anschleppte – darunter eben Synthesizer und Orgeln. Dass bei einigen Titeln auch auf den typischen Kings-of-Leon-Sound zurückgegriffen wird, steht außer Frage. Das dynamische „The Bandit“ zum Beispiel setzt auf altbewährten Rock. Die Gitarren vermählen sich mit Popelementen, ohne dass die Intensität darunter leidet. Bei „100,000 People“ schalten die Amerikaner einen Gang herunter: Die ruhige Nummer hat einen wunderbar meditativen Flow, der durch die Synthesizer im Chorus nicht unterbrochen wird. Bei „Stormy Weather“ wird Followills Gesang elektronisch verfremdet. „A Wave“ präsentiert sich als sphärische Ballade mit heulenden Synthesizern. Das opulente „Golden Restless Age“ hüllt sich derweil in eine wallende Rockrobe und pluckert munter vor sich hin. Fulminant das Gesamtergebnis: Das Album changiert zwischen zeitlos und zeitgemäß – ein Voll­treffer!

Dagmar Leischow

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Kings of Leon When You See Yourself

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