Die US-Band erfüllt sich einen langgehegten Wunsch: Sie veröffentlicht nun endlich ihren ersten spanischsprachigen Longplay. Außerdem verlässt sie das angestammte Country-Gebiet und unternimmt einen kurzweiligen Ausflug in die Latin-Gefilde von Cubano und Tejano, von Ranchera und Bolero. „Dieses Album wollte ich mit den Mavericks schon seit sehr langer Zeit machen“, erinnert sich Sänger Raùl Malo. „Ich bin Kuba-Amerikaner der ersten Generation, und einige dieser Lieder spielte und sang meine Familie auf Wochenendpartys und anderen Treffs.“
Neben herrlichen Eigenkompositionen im Retro-Stil lassen Malo und Co. also auch ausgewählten Fremdtiteln ihre spezielle Klangbehandlung angedeihen. So verwandeln sie etwa „No Vale la Pena“, einstmals ein Latinpop-Hit für Juan Gabriel, mit dem 81-jährigen Flaco Jiménez am Knopfakkordeon in eine flotte TexMex-Nummer. Den Tangoklassiker „Sombras Nada Más“ statten sie mit einer Spaghetti-Western-Gitarre aus. Und ein Chanson von Johnny Hallyday aus dem Jahre 1977, das Julio Iglesias später als „Me Olvidé de Vivir“ adaptierte, wird im 60ʼs-Sound dargeboten, der an Glen Campbells „Gentle On My Mind“ erinnert. Ein riesengroßer Spaß!
Harald Kepler
The Mavericks | En Español
Eine Offenheit für gehobenen (!) Kitsch sollte der Käufer schon mitbringen, um das großartige neue Werk der Mavericks vollauf genießen zu können. Denn da wird geschmachtet, geschmalzt und geschluchzt, dass es eine wahre Freude ist. Auf „En Español“ musiziert die Multiplatin-Mannschaft nach Herzenslust nostalgisch, ist hemmungslos sentimental, da sie aber stets glaubwürdig und echt bleibt, bereut der Zuhörer keine Minute der vergnüglichen Zeit.
