Pokey LaFarge | Rock Bottom Rhapsody

„I’m a long way from normal“ singt Pokey LaFarge in „End Of My Rope“. Das darf man bei diesem Exzentriker wörtlich nehmen. Auf dem Cover des neuen Albums tanzt er als Cab Calloway kostümiert mit einem elegant angezogenen weiblichen Skelett und erinnert mit seinem stilecht arrangierten „Fuck Me Up“ an den berühmten Entertainer des Cotton Club in Harlem.


In „Bluebird“, seiner Hommage an Joe Lutcher, den Altsaxofonisten und legendären Bandleader der 1940er-Jahre, verwendet er ein Sample aus dessen „Ojai“ und beschwört hier ganz hinreißend die Wonnen des Jump Blues. Genauso brillant arrangiert ist die Liebeserklärung „Lucky Sometimes“: Die Bar-Pianoballade wurde schwelgerisch mit Streichern arrangiert. Für das schön altmodische Flair von „Just The Same“ ist der Hawaii-Gitarrist verantwortlich, passend zu einem dieser Lieder über „two broken hearts that we tried to heal“, in dem der Sänger schwört: „Your love may die/But I’ll always be here for you.“ Mehr klassischer 1950er-Jahre-Pop ist „Storm-a-Coming“, Teenager-Drama eines jungen Mannes, dessen Liebste am anderen Ende der Stadt ihn nicht mehr sehen mag.
Sam Cooke – genauer dessen Hit „(What A) Wonderful World“ – inspirierte kaum überhörbar die Melodie von „Ain’t Coming Home“. Eine kleine Rhapsodie über alle am Boden Zerstörten, Penner, trockene Alkoholiker und Einsame ist am Ende „Lost In The Crowd“ – wie genau genommen im Subtext viele andere Stücke in diesem Songzyklus auch. Aber in einer richtigen „dark, sad, villainous role“ ist er nach eigener Aussage demnächst neben Jake Gyllenhall in dem Netflix-Film „The Devil All The Time“ zu sehen!

Franz Schöler

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Pokey LaFarge | Rock Bottom Rhapsody

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Pokey LaFarge Rock Bottom Rhapsody PIAS/New West/RTD

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