Verschiedene Musiker | Selig macht Selig

„Selig macht Selig“. Ein schöner Titel eines Tribute-Albums für eine Hamburger Band mit Kultstatus. Jan Plewka und seine Mitstreiter haben nicht nur viele Fans, sondern auch viele Musikerfreunde, und sie kamen alle: Madsen zum Beispiel, die die Funknummer „Wenn ich wollte“ beschleunigen und als Rocker inszenieren. Die tragische Liebesballade „Ohne Dich“ dagegen ist eine Steilvorlage für Philipp Poisel, der den Song mit seiner brüchigen Stimme noch tragischer darbietet. Die fröhliche Pop-Hymne „Die Besten“ bleibt im Original zwar unerreicht, die Version von Olli Schulz ist aber witziger und ironischer.


„Sie zieht aus“ in der Fassung von Johannes Oerding oder „Glaub mir“, gesungen von Wolfgang Niedecken, müssen auf Grund der Sänger-Prominenz genannt werden – im direkten Vergleich sollte man aber lieber den intensiveren Originalen lauschen. Die Berliner Rockband Milliarden entgeht der Gefahr eines Vergleichs einfach durch eine radikal andere, elektronisch harte Remix-Darbietung. Und Pohlmann gelingt das Kunststück, das berührende „Bruderlos“ noch intensiver und eindrücklicher auszugestalten als in Seligs Aufnahme von 1993.
Wie sprachlich pointiert ­Plewka viele seiner Songs textete, wird deutlich, wenn Benjamin von Stuckrad-Barre den Liedtext wie „Die alte Zeit zurück“ schlicht vorliest: ein schöner Abschluss eines bunten und fast durchweg gelungenen Tribute-Albums für eine Band, an die man noch lange zurückdenken wird, wenn es sie nicht mehr geben wird. Doch das soll noch dauern, so Jan Plewka. Denn derzeit tourt die Band mit frischem Schwung, während ihr Sänger ab April in der TV-Show „Sing meinen Song“ zu hören sein wird.

Peter Bickel

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Verschiedene Musiker Selig macht Selig Ferryhouse/Rough Trade

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