Ida Mae | Chasing Lights

„Nobody can sing the blues/Like Blind Willie McTell“ erklärte Bob Dylan in einer Ode an den zu Lebzeiten so erfolglosen Straßensänger, den sie alle von Taj Mahal bis White Stripes nach seinem Tod feierten. Es gehört Selbstvertrauen dazu, seine Band erst nach dem relativ obskuren Song „Kill It Kid“ des besagten Twelve-String- und Slide-Spezialisten der Ragtime-Ära zu benennen und sich danach zu den legendären Figuren des Delta Blues zu bekennen.


Das taten Chris Turpin und Stephanie Jean Ward, um sich nach zehn Jahren – jetzt legal verbandelt – als Ida Mae neu zu erfinden. Vergleichsweise konventionellster ist der erste Song, „Boom Boom Boom“, der passagenweise nicht nur entfernt an Led Zeppelin erinnert. Das bluesrockige „Higher Than The Light“ hat Ethan Johns, eingestandenermaßen Wunschproduzent des Paares, ein wenig in Stil und Sound von Psychedelica der späten 1960er-Jahre eingebettet. Ethan Johns setzte Turpin zusammen mit seinem Tonmeister Dom Monks sehr live-haftig in Szene, mal als Sensibelchen an der „National Resonator“-Gitarre (bei „Sweet Abandon“ und „If You Don’t Love Me“) und dann wieder sehr dominant im Mix (beim blue-
sigen „Sick In Love“) – dasselbe Konzept wie bei seiner letzten Produktion für Laura Marling. Auch hier assistierte er wieder an mehr als einem halben Dutzend Instrumenten.
Ein bizarrer Hybrid ist „Feel Them Getting Closer“, formal Talking Blues, aber mit heftig verzerrter Gitarre musiziert. Im akustischen Folk-Balladen-Finale „Baby Be Mine“ versichert sich das Paar zärtlich gegenseitig seine Liebe.  Bei den meisten anderen Songs rückte Johns die Sängerin prominent ins Zentrum.

Franz Schöler

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Ida Mae | Chasing Lights

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Ida Mae Chasing Lights Vow Road/Membran

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