Jonah Tolchin | Fires For The Cold

Jonah Tolchin, Jahrgang 1992 und in New Jersey aufgewachsen, wurde nicht durch Platten von Bruce Springsteen, sondern von seinem Vater durch dessen Blues-­LPs von Son House und Mississippi John Hurt musikalisch sozia­lisiert. Als Songwriter kommt er aber nie dezidiert auf einen spezifischen Stil der von ihm geschätzten Folk- und Blues-Größen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück.

Doch wenn er auf seinem letzten Album mit seiner altmodisch verinnerlichten Deutung von Skip James’ „Hard Times Killing Floor Blues“ auf den Spuren von Kelly Joe Phelps wandelt, vergegenwärtigt er neben der bitteren Armut im Delta generell auch das Lebensgefühl der Unterprivilegierten jener Jahre.
Die neuen Songs zeichnen sich im Vortrag durch eine emotionale Authentizität aus, die man nicht simulieren kann. Beispiele dafür, wie er das Understatement großer Gefühle beherrscht, sind die Countryfolk-Ballade „Supermarket Rage“ und das an Neil Youngs „Dance, Dance, Dance“ erinnernde „Honeysuckle“, bei beiden ist Sara Watkins Gast an der Violine und Duett-Partnerin. Sehr stimmungsvoll begleiten Greg Leisz und Little-Feat-Mann Fred Tackett beim klangmalerischen „Timeless River“ an diversen Gitarren. Notorische Singer/Songwriter-Nabelschau ist „Maybe, I’m A Rolling Stone“, keine eitle, sondern Selbstzweifel artikulierende.
Durch wunderbare Slide veredelt ist der akustische Folksong „Roll Um Easy“, ein neues Juwel in seinem Repertoire. Bei der Aufnahme des von Lowell George komponierten Little-Feat-Klassikers assistierten Jackson Browne und Rickie Lee Jones sehr gefühlvoll (gar jubilierend) als Backup-Sänger.

Franz Schöler

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