Dem makabren Konzeptalbum „The Bride“ über eine Braut, deren Beinah-Gatte am Hochzeitstag bei einem Autounfall stirbt, lässt Natasha Khan (= Bat for Lashes) eine nicht minder verstörende Songauswahl folgen. Ihr hörenswertes op. 5 „Lost Girls“ bevölkert sie mit Frauenfiguren unserer Tage und lokalisiert sie in beklemmenden Bikerszenen oder Knutschepisoden der eher frostigen Art. Über Discobeats aus der Maschine und abgrundtiefe Bässe legt die englisch-pakistanische Künstlerin sphärische Synthesizerflächen sowie verschachtelte Gesänge in riesigen Hallräumen. So klingt die kühle Sinnlichkeit heutiger Großstadtkids.
Harald Kepler