Der Zwischenstopp in Dublin im Oktober 2018 wurde tontechnisch anständig aufgezeichnet. An jenem Konzertabend in der National Concert Hall verlieh das Crossover-Ensemble s t a r g a z e unter André de Ridder der sparsamen und ätherischen Musik von Lisa Hannigan etwas Erhabenes.
Den melancholischen Folktiteln der Irin wurden ganz neue Klangdimensionen hinzugefügt, ihre filigranen Liebesverse und Naturbilder erhielten weitere Sinnschichten und Deutungsebenen. Die Single „Lille“ vom Erstling „Sea Sew“ (2008), die Trennungsballade „Little Bird“, das wunderbare Stück „Ora“, in dem das Verlieben mit einer Rettung aus Seenot umschrieben wird, sowie die neue Komposition „Bookmark“ ertönen nach der Orchestrierung im vielfarbigen Breitwandformat, „going from black and white to technicolor“, wie Hannigan sehr treffend anmerkt. Diese Kooperation ist ein echter Glücksfall, für die Musiker wie auch den Zuhörer!
Harald Kepler
Lisa Hannigan & s t a r g a z e | Nowhere to Go (Live In Dublin)
Im Herbst 2015 traten sowohl Lisa Hannigan als auch André de Ridder beim Cork’s Sounds From A Safe Harbour Festival auf, und es kam hinter der Bühne zur Zufallsbegegnung der beiden. Der deutsche Orchesterleiter erzählte der irischen Neofolk-Kollegin bei dieser Gelegenheit von seinem zu jener Zeit noch recht jungen Kollektiv s t a r g a z e, in dem klassisch ausgebildete Instrumentalisten den jüngsten Entwicklungen in Pop, Jazz, Elektronik etc. nachspüren. Schnell war die Idee einer Zusammenarbeit geboren, die zuerst im Sommer darauf in einem Kurzauftritt auf dem PEOPLE Festival in Berlin, 2018 dann in einem abendfüllenden Programm und einer umjubelten Tournee in die Tat umgesetzt wurde.
