George Benson | Walking To New Orleans

Den meisten Musikfreunden dürfte sich der George Benson von „On Broadway“ und „This Masquerade“ ins Gedächtnis eingebrannt haben, also der Vertreter des profitablen Souljazz der 1970er-Jahre. Auf dem vorzüglichen 45. Album überrascht der 76-Jährige jetzt mit Erinnerungen an seine Musik-Initiation als Teenager und den Rock & Roll bzw. Rhythm & Blues der Fifties. In Oldies aus der Feder von Chuck Berry und Fats Domino lässt er es mal richtig schön krachen. So rustikal, bodenständig und energisch wie in „Memphis, Tennessee“ und „You Can’t Catch Me“ hat man den Amerikaner zuvor jedenfalls nur selten erlebt.


Mit dem bloßen Nachspielen unvergessener Songs hält er sich freilich nicht lange auf, Benson verpasst jedem Evergreen seiner legendären Idole einen neuen Dreh. „Walking To New Orleans“ etwa verwandelt er erfindungsreich in einen Shuffle-Blues mit Streicherbegleitung. Und „Ain’t That A Shame“ wird mit einer riesigen Portion „Big Easy“, also dem Lebensgefühl der Hafenstadt New Orleans, ausgestattet.
Auf dem kraftvollen Spätwerk kehrt der zehnfache Grammy-Gewinner zu seinen Wurzeln zurück, er vergisst aber auch die Anhänger des patentierten Benson-Sounds nicht. So klingt zum Beispiel die Umsetzung von Chuck Berrys „Havana Moon“ stark nach seinen eingangs erwähnten Souljazz-Hits der Seventies. Und „Nadine (Is It You)“ wartet sogar mit seinem Markenzeichen auf, dem Scatgesang zum parallel geführten Gitarrensolo. Kevin „The Caveman“ Shirley (John Hiatt, Joe Bonamassa) hat all das in den Ocean Way Studios in der Music Row zu Nashville herrlich knackig und straff produziert.

Harald Kepler

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George Benson | Walking To New Orleans

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George Benson Walking To New Orleans Provogue/Rough Trade

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