Steve Gunn | The Unseen In Between

Spätgeborene Wunderkinder wie Daniel Bachman haben längst ihre Bewunderer gefunden mit famosen Instrumentals. Selbst die Besten stehen aber immer noch im Schatten des Ruhms von Altmeistern wie Michael Hedges und Leo Kottke, John Fahey und Paco de Lucia. Dabei sind Nachgeborene wie Ryley Walker oder Steve Gunn die Ersten, die sich als deren glühende Fans bekennen.

Letzterer war lange Jahre der „Mann fürs Virtuose“ in Bands von Kollegen, bevor er für seine Soloplatten wie „Way Out Weather“ beachtliche Songwriter-Qualitäten entwickelte. Für die Aufnahmen zu „The Unseen In Between“ lieh sich der Gitarrist und Sänger von einem der berühmteren Songschreiber, nämlich aus Bob Dylans Tourneeband, Tony Garnier als Begleiter am Bass aus. Folk ist für die meisten von Steve Gunns neuen Songs  solides Fundament. Wobei er „New Moon“ als PsychFolk musiziert, während danach „Vagabond“ mehr zu Folk ­Rock tendiert.
„Stonehurst Cowboy“, erklärtermaßen zentraler Song des Albums, beschwört Erinnerungen an seine Jugend und seinen vor wenigen Jahren gestorbenen Vater: Ein Stück Akustik-Folk fabelhaft produziert (vom Songwriter-Kollegen James Elkington) und aufgenommen wie die meisten dieser Songs, wobei Garnier am Bass im Mix außerordentlich präsent ist. Mit seinem Faible für Psychedelica und mehr als nur einem Hauch mittel-/fern-
östlichem Mystizismus erinnert „New Familiar“ an praktisch vergessene Pionierbands des Genres wie Kaleidoscope. Vergleichsweise vertrauter klingt die Akustik-Folk-Meditation „Morning Is Mended“, melodisch ähnlich einschmeichelnd wie das folkrockige Finale „Paranoia“, das mit einer gewissen Pink-Floyd-Grandezza opulent produziert worden ist.

Franz Schöler

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