Auf „Toy“, so der Name des vermeintlich vergessenen Albums, spielte er – ganz gegen seinen damaligen Ansatz, nur mit einigem Zögern Songs aus der Vergangenheit überhaupt anzufassen – eher weniger bekannte Titel aus den Jahren 1964 bis 1971 sowie einige ganz neue Kompositionen ein. Herausragend an „Toy“ ist jedoch nicht so sehr die Songauswahl, die im Grunde ziemlich „mainstreamig“ ist, sondern vielmehr die Spielfreude, mit der sowohl Bowie selbst als auch seine damalige Touring-Band „live im Studio“ zu Werke gingen.
Das macht aus der ganzen Unternehmung eine stimmige Sache, und so sagt der Co-Produzent Mark Plati mit Recht, „Toy“ sei „wie ein Moment in der Zeit, eingefangen in einem Bernstein aus Freude, Feuer und Energie“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Das Ganze kommt als 3-CD-Box, wobei die beiden zusätzlichen und eigentlich auch reizvolleren CDs alternative, zumeist rauere Alternate-Mixe sowie „Unplugged and Somewhat Slightly Electric“-Versionen enthalten. Diese sind das eigentliche Highlight dieser Box. Übrigens: Das Baby auf dem Cover ist tatsächlich (ebenfalls) Bowie.
Ingo Baron