Snail Mail | Valentine

Gleich das Debütwerk „Lush“ von 2018 rückte Lindsey Jordan weltweit ins Rampenlicht. Die blutjunge Nachwuchshoffnung, die damals gerade mal 19 Lenze zählte, belegte herausragende Ränge in den Jahresbestenlisten, und die Kritikerzunft sah in ihr einen der kommenden Indie-Rockstars. Mit dem zweiten Album bestätigt die Sängerin und Gitarristin nun, dass die Vorschusslorbeeren völlig zu Recht ausgeteilt worden sind.

Im Tonstudio von Co-Produzent Brad Cook (Bon Iver, Houndmouth) in Durham, North Carolina, nahm der Twen bemerkenswert reife, emotional weise Ohrwürmer auf, wie man sie von einer 22-Jährigen nicht erwarten würde. Zum gitarrengeprägten Sound ihrer Band Snail Mail (Schneckenpost) und gelegentlichen Streichern („Mia“) singt Jordan hier ergreifend vom Verlassenwerden (im Titellied „Valentine“) und unerwiderter Liebe („Light Blue“), von ihrer unglaublichen Wut auf den Ex-Partner („Ben Franklin“) sowie der ätzenden Eifersucht auf dessen neue Flamme („Headlock“).

Diese autobiografischen Songs trägt sie so berührend vor, dass man gar nicht anders kann, als Mitgefühl zu empfinden – umso mehr, wenn man weiß, dass sie sich im Vorfeld des neuen Albums sogar für 45 Tage in ein Rehab-Zentrum zurückgezogen hatte, um von der zerbrochenen Beziehung zu gesunden. Kuriosität am Rande: In „Forever (Sailing)“ greift die Wahl-New-Yorkerin den Refrain aus Madleen Kanes 1979er-Hit „You And I“ auf. Doch während das singende Fotomodell aus Malmö in dem Popchanson damals die Liebe feierte, wird bei Jordan durch geschickte Texteingriffe ein Song über Untreue daraus. Clever!

Harald Kepler

Zur Übersicht
Snail Mail Valentine

Bei unseren Partnern erhältlich als CD oder Download:

Bestellen bei JPC
Download bei qobuz
Musik:
5,00
Klang:
4,00

Snail Mail Valentine Matador Rec./Indigo

STEREO-Newsletter

Mehr frische Infos und Angebote finden Sie im STEREO-Newsletter.

Jetzt registrieren