Johnny Cash | FOREVER WORDS

Als John Carter Cash den Nachlass seiner berühmten Eltern durchforstete, stieß er auf Gedichte, handschriftliche Briefe und flüchtig Hingeworfenes. In einigem von dem, was Johnny Cash über die Jahre hinweg so notiert hatte, entdeckte sein Sohn potenzielle Songtexte. Die gab er an seine Geschwister (Rosanne Cash, Carlene Carter), weitere Countrymusiker (Kris Kristofferson & Willie Nelson, Brad Paisley) und Künstler anderer Stilrichtungen (Robert Glasper, John Mellencamp) weiter mit der Bitte, sie zu kompletten Liedern zu vertonen.

Das Ergebnis des außergewöhnlichen Entstehungsprozesses: ein wunderschönes Album im Geist des „Man in Black“. Das frischverheiratete Paar Ruston Kelly und Kacey Musgraves singt zur zart gestimmten Banjo- und Gitarrenbegleitung einen Brief Cashs an Gattin June und strahlt in „To June This Morning“ nur so vor jungem Eheglück. ­Grunge-Pionier Chris Cornell (Soundgarden) gab kurz vor seinem Tod in der herrlichen Rockumsetzung von „You Never Knew My Mind“ noch mal alles. Alison Krauss ging mit Union Station ins Tonstudio und kam mit der superben Bluegrass-Ballade „The Captainʼs Daughter“ wieder heraus. Und Elvis Costello zu guter Letzt nahm zu den Klängen eines Kammerensembles das bewegende Liebeslied „Iʼll Still Love You“ auf.

Ob Mr. Cash wohl mit der eigenmächtigen Vermarktung persönlicher Notizen einverstanden gewesen wäre? Natürlich ist es immer etwas heikel, Privates ohne Autorisation des Verfassers zu veröffentlichen. Im vorliegenden Fall gehen die Beteiligten aber so respektvoll, ja demütig damit um, dass sich die Frage des Sakrilegs nie stellt. Alle scheinen sich der Verantwortung gegenüber einer Legende bewusst zu sein.

Harald Kepler

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Johnny Cash

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