God Of Angels Trust PopRockRock ’n‘ Roll

God Of Angels Trust

Volbeat

Wenn ein Album schon beim ersten Anchecken nicht mehr aus dem Player – oder dem Streaming-Tool des Labels – verschwinden will und stattdessen mehrfach in Dauerschleife läuft, ist das ein gutes Zeichen. Offenbar hat Volbeat-Sänger und -Gitarrist Michael Poulsen der Abstecher in Death-Metal-Gefilde mit seinem Nebenprojekt Asinhell gutgetan, denn so frisch klang die Band schon lange nicht mehr. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass Poulsen beim Songwriting diesmal Spontaneität zur obersten Devise erklärt hat. Statt sich wie früher stundenlang an Ideen festzubeißen, wollte er eine Platte machen, die mehr aus dem Gefühl heraus entsteht. Songwriting-Regeln, an die er sich jahrelang gebunden fühlte, wurden kurzerhand über Bord geworfen – so wie in den frühen Volbeat-Tagen. Zudem wurde alles organisch und live im Studio eingespielt. Das Ergebnis ist ein energiegeladenes Album voller großer, hymnischer Melodien, gesunder metallischer Härte und druckvoller Grooves – irgendwo zwischen Danzig, The Misfits, Social Distortion und Elvis, denn Poulsens Gesang erinnert auch auf dem neunten Studioalbum wieder unverkennbar an den King of Rock ’n’ Roll. Was früher als „Elvis-Metal“ belächelt wurde, ist längst zu einem Trademark geworden, das viele feiern. 143 Gold- und Platin-Auszeichnungen sowie zehn Nummer-eins-Hits in den Billboard Mainstream Rock Charts sprechen da eine klare Sprache, oder? Doch unabhängig davon, wie man diesen Sound zwischen Metal, Rock, Punk und Rock ’n’ Roll nun nennt, die Scheibe macht schnell süchtig, denn es sind einfach gute Songs – eingängig, knackig und mit einer Produktion von Jacob Hansen versehen, die keine Wünsche offen lässt. „God Of Angels Trust“ – dessen Abkürzung sicher nicht zufällig „GOAT“ lautet, passend zum Ziegenbock auf dem Cover – gehört somit zu den stärksten Volbeat-Alben seit langem. Teuflisch gut quasi!

Musik: | Sound:

Vertigo/Universal Music

Listen on:

09.05.2025 | Rezensent: Blach, Sascha