Dass dem Pianisten, der 1964 in Holguin (der drittgrößten Stadt der Karibikinsel) in ein musikalisches Elternhaus hineingeboren wurde, ein künstlerischer Weg offenstand, zeichnete sich schon in jungen Jahren ab. Bereits als Achtjähriger sorgte er am Konservatorium seiner Heimatstadt für Aufsehen. Mit Valles rund drei Dekaden später eingespieltem Debütalbum „Levitando“ brauchte er sich hinter den Arbeiten von Granden kubanischer Musik wie Chucho Valdés oder dem gleichaltrigen Gonzalo Rubalcaba nicht zu verstecken.
Ramón Valle beherrscht die Kunst, Elemente aus klassischer Musik, kubanischen Sounds, Pop und Jazz harmonisch zu verbinden und damit seine von Lebensfreude und Zuversicht geprägten Kompositionen anzureichern. Seine starke Bühnenpräsenz wird auf dem Album „Inner State“ spürbar: mit Höhepunkten von Auftritten seines Trios im Theaterstübchen, Kassel und in Porgy & Bess, Wien 2019.
Bis auf eine mit rauschendem Piano-Intro einsetzende Version von Leonard Cohens bekanntestem Song „Hallelujah“ sind die weiteren sechs Tracks von Valle. Deren aparte Schönheit wird in dem zu Beginn des Albums platzierten „Free At Last“ bis hin zu dem heiteren, den Ausklang bildenden „Cinco Hermanos“ beschworen. Im zuletzt genannten Track entpuppt sich Valle auch als origineller Scat-Sänger. Die filigranen Motivketten in den Improvisationen des Leaders werden durch das an Figuren reiche Spiel des Bassisten wie auch durch die darauf abgestimmten Beats des Drummers exquisit ergänzt.
Gerd Filtgen
Ramón Valle | Inner State
Wie viele andere international bekannte kubanische Musiker absolvierte auch Ramón Valle ein Studium an der Escuela Nacional de Arte in Havanna.

Bei unseren Partnern erhältlich als CD oder Download:
Ramón Valle: Inner State; Ramón Valle (p), Omar Rodriguez Calvo (b), Jamie Peet (dr); IN+OUT/Edel