Die Orchestermitglieder sitzen bei dieser Aufnahme im Kreis um die Mikrofone, sodass bei fünf Lautsprechern ein echter Surround-Sound entsteht. Hört man nur die Stereospur der Aufnahme, ist der Klang zwar natürlich und offen, aber insgesamt wenig spektakulär.
Wie auch die Interpretation. Denn die lässt die Erinnerung an den Kammerorchesterstil des letzten Jahrhunderts aufkommen. Und diese Erinnerung ist bei Mozart nicht in jedem Fall gut. So ist das, was die Niederländer hier bieten, brav und vorhersehbar. Es fehlt eindeutig das Überraschungsmoment.
Bei der Umsetzung der Partituren folgen Konzertmeister Gordan Nikolić und seine Musiker längst ausgetretenen Pfaden, was zum Beispiel Artikulation und Gewichtung der einzelnen Stimmen betrifft. Aber auch den Umgang mit dem Vibrato, das die Streicher bisweilen etwas zu selbstgenügsam einsetzen, und die Rolle der Bläser, deren begleitende Akkorde immer wieder wie aus der Schablone gestanzt zu sein scheinen. Da passt es ins Bild, dass die langsamen Sätze – beide im Tempo Andante – vor lauter Behäbigkeit kaum Rückgrat haben und die Menuette zu gemütlich daherstampfen. Am besten gelingen noch die zügig musizierten Finalsätze.
Andreas Friesenhagen