Dem Dialog der Impromptus Chopins und Faurés, den der 32-jährige Franzose Ismael Margain hier inszeniert, fehlt es ein wenig an kontrastierenden Charakteren. Dass uns hier eher die geschliffen abgehaspelte Textur als die melodische Erfindung im Ohr bleibt, weist indes auf eine Tugend dieses Klavierspiels. Margain, ein Zögling des Pariser Conservatoire, spielt einen sehr französischen Chopin, transparent, rubatoarm und zurückhaltend im Aussingen der Mittelteil-Kantilenen, der Faurés Welt überraschend naherückt.
Matthias Kornemann