Als sie sich im März 2020 für eine Europatournee trafen, sprang sofort der kreative Funke über. Das demonstrierte die Band auf Konzerten in Deutschland und in Terzićs Geburtsstadt Banja Luka. Aufgrund der sich damals rasant entwickelnden Corona-Pandemie wurden die Anschlusskonzerte in Italien abgesagt. Trotz vieler Schwierigkeiten konnte das vorab geplante Album im renommierten Arte Suono Studio in Cavallico/Udine realisiert werden. Ein absoluter Glücksfall: Denn Terzićs zehn Eigenkompositionen erfüllen hundertprozentig sein Statement, dass Axiom „einen Sound hat, den sonst keine andere Band hat“.
Das wird schon im Titel-Track „Silent Dancer“ bestätigt: Zu den melodischen Interaktionen des Bassisten und des Pianisten finden sich allmählich perkussive Muster des Drummers und schließlich die Chorusse des Tenorsaxofonisten ein. Traumhafte, an ein galaktisches Ballett erinnernde Stimmungsbilder. Den Kontrast dazu bildet das Minimal Music beschwörende „Synchronicity“, in dem es zu einem Austausch spannungsgeladener Improvisationen kommt. In kammermusikalischer Schönheit erstrahlen die sorgsam gesetzten Töne in „Rêve de voler“ und der hinreißenden Ballade „Poème“. Erstklassig wie die Musik des Dejan Terzić Axiom ist auch die Klangqualität. Ein Genuss.
Gerd Filtgen