Bei Auftritten von Kurt Edelhagen & His Orchestra erkannte er das Potenzial des belgischen Pianisten und Arrangeurs Francy Boland. Außerdem kannte Campi den legendären amerikanischen Drummer Kenny Clarke und unterstützte die beiden bei der Gründung der eigenen Großformation. Die Clarke-Boland Big Band bestand rund ein Dutzend Jahre bis 1972. Von den mehr als zwanzig Alben, auf denen die eigenständige Musik und der individuelle Sound der Band aufgezeichnet wurden, sind leider nur wenige erhältlich. Insofern ist es umso verdienstvoller, dass das Bundesjazzorchester (BuJazzO) der Clarke-Boland Big Band einen Tribut zollt, zumal die Familie Campi den umfangreichen Nachlass zur Verfügung stellte.
Die in den überlieferten Arrangements steckende Strahlkraft wird von den jungen Musikern in Standards wie „Love For Sale“ und Bolands „African Seeds“ ebenso gekonnt umgesetzt. Beispielhaft für die zahlreichen Höhepunkte des liebevoll von Jiggs Whigham moderierten Konzerts ist Johnny Griffins „The Jamfs Are Coming“. Hier verleiht die Solo-Stafette, beginnend mit dem Gitarristen Alexander Rueß, gefolgt von Tenorsaxofonistin Anna Tsombanis und Posaunist Samuel Restle, dem schnellen Blues noch mehr Vehemenz.
Gerd Filtgen