Dass Fischers Einspielung der Achten weniger gelungen war als die vorangegangenen und auch die nun veröffentlichte „Auferstehungssinfonie“ zumindest an einigen Stellen ihre Probleme mitbringt, liegt allerdings nicht an der Qualität des Orchesters und auch nicht am sonst stets trefflichen Düsseldorfer Musikverein (auch wenn dessen Intonation schon perfekter geklungen hat als zu Beginn des Chorteils im Finale). Nein, es ist die Tonhalle Düsseldorf, deren eingeschränkte Kapazitäten einfach nicht optimal für Repertoire in ausufernder choral-orchestraler Besetzung geschaffen ist. So toll das Finale etwa rein interpretatorisch konzipiert ist: An mehr als einer Stelle vermittelt sich das Gefühl eines überforderten Raums.
Das ist umso bedauerlicher, als dass in den ersten drei Sätzen eigentlich alles bestens funktioniert: eine warm fließende Tempogestaltung, wunderbar austarierte Spannungsbögen und ein sehr schönes Gespür für jene Dimension des „Anderen“, nicht von dieser Welt seienden – sei es als Vision im Kopfsatz, sei es als Erinnerung an vergangene „gute alte Zeiten“ im zweiten Satz. Aber beim Jüngsten Gericht und besonders der finalen Auferstehung bleibt doch auf klangtechnischer Seite einiges im Argen. Und eine lediglich rein orchestral gelungene Zweite kann sich halt leider nicht auf vordersten Rängen durchsetzen.
Thomas Schulz