Beethovenfest Bonn 2022, im Saal des städtischen Opernhauses. Die Orchestermusiker haben Platz genommen und man erwartet gespannt den Solisten des Abends, den Geiger Augustin Hadelich. Gleich wird er mit dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Cristian Măcelaru der Solist im Violinkonzert von Beethoven sein. Hadelich betritt die Bühne, verbeugt sich dezent und wartet, konzentriert in die Orchesterexposition hineinhörend, auf seinen Einsatz. Der Aufgang in Oktaven am Anfang des Soloparts ist eine der am meisten gefürchteten Passagen der Violinkonzert-Literatur. Leicht verrutscht hier einmal etwas, einfach aus Nervosität. Beethovens Violinkonzert blitzsauber zu intonieren ist eine immense Herausforderung. Hadelich steigt souverän ein, ganz klar und dynamisch abgestuft stellt er diese heikle Passage in den Raum, lässt den Ton warm erblühen und definiert gleich auch eine Grundspannung, die im großen Bogen das Werk in seinen musikalischen Verläufen zusammenhalten wird. Das ist hohe Kunst. Alle gestalterischen Parameter scheinen bei ihm genau dosiert, abgezirkelt und in jeder Phrase klug bemessen.
Den gesamten Artikel lesen Sie in der Ausgabe FONO FORUM Dezember 2022.