Sie haben selbst die Erfahrung gemacht, in einem musikalischen Umfeld die einzige Schwarze Person zu sein: als Doktorandin der Musikwissenschaft in Paris, als Doktorandin der Theaterwissenschaft in Berlin, als Geigerin in Jugend- oder Studierendenorchestern in Frankreich und Berlin. Wie kommt es, dass so wenige Schwarze Menschen in der klassischen Musik präsent sind?
Es geht nicht nur um Schwarze Menschen, sondern um alle, die nicht-weiß sind, also Indigene oder People of Color. Und es gibt sehr viele Möglichkeiten, auf diese Frage zu antworten. Fangen wir mit der Ausbildung in den Musikhochschulen an: Wer wird dort aufgenommen, wer nicht? Wer wird gefördert und wer nicht? Denn selbst wenn jemand die Aufnahmeprüfung bestanden hat, wird die Förderung von Professorinnen und Musiklehrern gebraucht, um weiterzukommen. Dann die Probespiele im Orchester: Das ist ein sehr intransparentes Verfahren, und es ist nicht anonymisiert. Wenn dort hauptsächlich ältere weiße Herren sitzen, wählen sie erfahrungsgemäß immer jemanden aus, der ihnen ähnlich ist: eben einen weißen Mann, heterosexuell und so weiter. Es ist ein sich wiederholendes System, es sind geschlossene Kreise, und solange das der Fall ist, solange immer dieselben Menschen in den Kommissionen sitzen und die Entscheidungen treffen, wird sich nichts ändern.
Den gesamten Artikel lesen Sie in der Ausgabe FONO FORUM Februar 2022.