Anlässlich des Krieges in der Ukraine hatte das Beethoven-Haus im März das Nothilfeprogramm "Hope for Peace" ins Leben gerufen, um Spenden sowie Einnahmen aus Benefizkonzerten sammeln und Musikerinnen und Musiker sowie Musikwissenschaftler unterstützen zu können, die durch den Krieg in der Ukraine in Not geraten sind. Außerdem stellt das Beethoven-Haus Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung und ermöglicht ihnen, im Beethoven-Haus weiter künstlerisch bzw. wissenschaftlich zu arbeiten und Projekte zu verwirklichen, die kulturelle Brücken bauen.
Einer der Künstler, die Wohnungen im Beethoven-Haus beziehen, ist Alexey Botvinov, einer der renommiertesten ukrainischen Pianisten und künstlerischer Leiter des Musikfestivals "Odessa Classics". Botvinov hat eine Reihe von sieben Benefizkonzerten kuratiert, die unter dem Titel "Musiksommer 2022: Hope for Peace - Odessa Classics@Beethoven-Haus Bonn" vom 5. Juli bis zum 23. August jeweils dienstags um 19 Uhr im Kammermusiksaal stattfinden werden. Die Einnahmen aus den Konzerten und die mit ihnen eingeworbenen Spenden kommen dem Hilfsfonds „Hope for Peace“ zugute, aus dem weitere Projekte gefördert werden sollen. Schirmfrau der Konzertreihe ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth.
Für die Sommerkonzerte in Bonn hat Alexey Botvinov Musikerinnen und Musiker eingeladen, die ihm persönlich verbunden sind bzw. mit ihm in diesem Jahr in Odessa musizieren wollten. Dazu zählen der Geiger und Präsident des Beethoven-Hauses, Daniel Hope, weitere international renommierte Musikerpersönlichkeiten wie Pinchas Zukerman und Thomas Hampson sowie namhafte und auch noch unbekannte junge ukrainische Künstlerinnen und Künstler.
„Wie viele ukrainische Musiker war ich aufgrund der schrecklichen russischen Aggression gegen mein Land gezwungen, meine Heimat zu verlassen, und ich versuche, so viel wie möglich als Künstler zu tun und jede Konzertmöglichkeit zu nutzen, um die Öffentlichkeit auf das Unrecht aufmerksam zu machen, das der Ukraine derzeit widerfährt. Ich glaube, dass diese Konzertreihe nicht nur ein großartiges Symbol der Solidarität mit der Ukraine ist, sondern auch ein hochspannendes und facettenreiches Kulturprojekt“, so Alexey Botvinov.
„Seit mehreren Jahren spiele ich bei dem wunderbaren Musikfestival Odessa Classics, einem Ort, der die Verbindung von Europa und Asien symbolisiert.“, erläutert Daniel Hope. „Es ist ein wichtiges Zeichen der Hoffnung, dass Odessa Classics in diesem Jahr im Beethoven-Haus eine vorübergehende Heimat findet.“
Die Konzerte finden mit freundlicher Unterstützung der Bechtle GmbH & Co. KG., Bonn, sowie der Beisheim Stiftung, München, statt. Waldemar Zgrzebski, Geschäftsführer der Bechtle GmbH: „Ich freue mich, einen Beitrag dazu leisten zu können, dass Künstler, die auf Grund des Krieges keine Auftrittsmöglichkeiten in ihrer Heimat haben, Konzerte in Bonn geben und so nicht nur ihren Beruf, sondern auch ihre Berufung weiterleben können.“
„Durch den Krieg in der Ukraine haben viele Kulturschaffende nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihre Existenzgrundlage verloren. Mit der Unterstützung von „Hope for Peace“ will die Beisheim Stiftung dabei helfen, geflüchteten Musikerinnen und Musikern neue berufliche Perspektiven zu eröffnen und ihnen das Ankommen in Deutschland zu erleichtern“, so Annette Heuser, Geschäftsführerin der Beisheim Stiftung.