Das renommierte Premierenfestival bietet 35 Uraufführungen und drei Deutsche Erstaufführungen. Mit dabei sind u.a. Carolin Widmann, Teodoro Anzellotti, das Ensemble Modern und das WDR Sinfonieorchester. „Wir wollen endlich wieder live vor Ort in Witten neue Werke aus der Taufe heben. Während der Pandemie hat WDR 3 über Radio und Video sowie online Künstlern eine Plattform gegeben und sie damit untersützt. Jetzt aber ist die Freude umso größer, das Festival endlich wieder in Witten live vor Publikum laufen zu lassen“, sagt der Künstlerische Leiter und WDR 3-Redakteur Harry Vogt. Das aktuelle Portrait der Wittener Tage für neue Kammermusik nimmt die junge serbische Komponistin Milica Djordjević in den Fokus, u.a. mit ihrem neuen Orchesterwerk.
Neben vielen Neuentdeckungen widmet sich das Programm auch guten alten Bekannten: Helmut Lachenmann, Beat Furrer, Luca Francesconi und Hans Abrahamsen stellen lang gereifte Werke der Öffentlichkeit vor. Zwei größere Werke von Georges Aperghis und Arnulf Herrmann begegnen der Welt des Tanzes. Eine Serie von Solowerken zieht sich als roter Faden durch die Konzerte, wobei hier besonders die Interpret:innen im Mittelpunkt stehen: Teodoro Anzellotti (Akkordeon), Andreas Mildner (Harfe), Carolin Widmann (Violine), Yaron Deutsch (E-Gitarre) und Vanessa Porter (Schlagzeug). Daneben gastieren in Witten die Formationen Trio Accanto, Arditti String Quartet, trio recherche, Trio Catch, Exaudi, Ensemble Modern und das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Bas Wiegers.
Erstmals in Witten dabei sind die Komponisten Sarah Nemtsov, Betsy Jolas, Nina Šenk, Mithatcan Öcal, Chiyoko Szlavnics, Lisa Illean, Sven-Ingo Koch und Kristine Tjøgersen. Mit Uraufführungen präsentieren sich weiterhin u.a. Enno Poppe, Malin Bång und Rebecca Saunders. Nach draußen ins Freie führt die „SchwesternParkMusik“. Der vor rund 100 Jahren angelegte Schwesternpark zählt zu den schönsten Grünanlagen Wittens. Zwölf Klangkünstler reflektieren hier Flora und Fauna und die besondere Akustik des Parks, in der sich natürliche und urbane Klänge, Vogelrufe und Verkehrsgeräusche mischen. Zu erleben sind neue Arbeiten u.a. von Hanna Hartman, Daniel Ott und Kirsten Reese. Musikpädagogische Aktivitäten begleiten das Programm der Wittener Tage für neue Kammermusik. Das Schulprojekt wendet sich an Lehrer und Schüler. Das Labor, gemeinsam mit der Musikhochschule Köln und der Folkwang Universität Essen durchgeführt, richtet sich an den studentischen Nachwuchs – mit Probenbesuchen, Vorträgen, Workshops sowie einem Newcomer-Konzert. Die Wittener Tage für neue Kammermusik werden seit 1969 von der Stadt Witten und dem Westdeutschen Rundfunk gemeinsam veranstaltet.