Das Thema der Stunde: Das diesjährige Motto lautet „MENSCH MASCHINE“ und wird nicht nur epochenübergreifend beleuchtet, es wird auch ganz unmittelbar live experimentiert – u.a. mittels einer beteiligten KI. Das Besondere dabei: der schwellenarme und etikettfreie Zugang zu klassischer Musik für alle im öffentlichen Stadtgebiet Münchens sowie bei den zwei Indoor-Veranstaltungen im Gasteig HP8 und – mottoadäquat – in der Microsoft-Deutschland-Zentrale.
Im Fall von HILDALGO ist der Begriff „Klassikfestival“ fast schon irreführend, unterscheidet sich seine Konzeption bzw. das Setting doch so fundamental von anderen namensgleichen Veranstaltungen. Nicht umsonst bejubelte die Presse in den vorangegangenen Jahren das frische Format als „erheblich intensiver und direkter als in einem normalen Konzertsaal“ (Abendzeitung), „ungewöhnlich divers, ungewöhnlich jung“ (Deutschlandfunk) und empfand es gar „wie eine Befreiung“ (Bayerischer Rundfunk).
Für die sechste Festivalauflage 2023 sind vier Veranstaltungsblöcke angekündigt. Der Start am 2. September stand ganz im Zeichen des bereits bewährten Erfolgsformats „Street Art Song“: In rund 80 Minikonzerten werden über neun Stunden Kunstlieder aller Epochen, von Mozart über Schubert, Schumann, Schönberg, Poulenc und Britten bis zu zeitgenössischen Komponisten und Komponistinnen zum Themenkreis „Mensch Maschine“ in Duettbesetzung an 18 öffentlichen Plätzen Münchens zu erleben sein. In diesem Jahr gibt es zudem drei vorbereitete Radrouten auf der Karten-App Komoot (Vormittag, Mittag und Nachmittag).
Während des Festivals steht ab dem 22. September mehr als fünf Wochen lang das Programmangebot „Refugium“ für Besuchende jeweils in 8-Minuten-Slots bereit: eine audiovisuelle Installation mit Musik und Tanz, der Gustav Mahlers Lied „Ich bin der Welt abhandengekommen“ zugrunde liegt und die an wechselnden Orten der bayerischen Landeshauptstadt aufgebaut wird. Die Installation gastiert außerdem in Siegburg (13. und 14. Oktober), Köln (14. bis 18. Oktober) und Stuttgart (Anfang November).
Mit dem „Großen Liedpreis“ findet sich am 19. Oktober ein bewährter HIDALGO-Publikumsmagnet im Festivalkalender, wenn sich im Gasteig HP8 – quasi als Fortführung des „Street Art Song“ – acht Duos mit ihren individuellen „Mensch Maschine“-Beiträgen einem dreistündigen Wettbewerb inklusive akustischem Publikumsvotum stellen: Klatschen, Buhen, Jubilieren – alles ist erlaubt, und am Ende entscheidet allein das Dezibel-Messgerät über die Sieger.
Zum Abschluss wird das diesjährige Motto dann quasi auf die Spitze getrieben: Am 22. und 23. Oktober steht in der Microsoft Deutschland-Zentrale unter dem Titel „Who Are You“ eine einzigartige Live-Performance an, die sich um Optimierung und Konformität dreht. Die Sängerin stellt sich in diesem Lied-Labor einer Künstlichen Intelligenz: Mittels Gesten- und Gesichtserkennung analysiert die KI den Menschen auf „Fehler“ – und greift korrigierend mittels Impulsen, Visuals und Sounds ein: eine konfrontative musikalische Performance zwischen Mensch und Maschine. Zu den musikalischen Ausführenden zählen Theresa Pils (Gesang) und Mitglieder des Paranormal String Quartett, für das Konzept und den Live-Sound zeichnen Paul Bießmann und Jonas Urbat verantwortlich.