Dire Jahre lang wird der Konzertsaal im Kieler Schloss saniert. Der Kieler Generalmusikdirektor Benjamin Reiners freute sich, dass nach langer Suche und vielen Vor-Ort-Terminen an potenziellen Standorten gemeinsam mit der Landeshauptstadt Kiel die Wunderino Arena im Herzen der Stadt gefunden werden konnte. Für jedes Konzert wird die Halle für vier Tage benötigt, um Auf- und Abbau, eine Probe und zwei Konzerte realisieren zu können. Von einer dispositorischen Leistung sprach Stefan Wolf von der Wunderino Arena, der auch Terminänderungen aufgrund der Handballsaison nicht ausschließen konnte.
Um die Handballarena für jedes Konzert in einen adäquaten Konzertsaal zu verwandeln, sind aufwändige technische und akustische Maßnahmen erforderlich. Eine Konzertpodesterie für ein insgesamt 16 x 18 Meter großes Podium und eine Orchestermuschel wurden angefertigt an. Insbesondere die Erschaffung einer Raumakustik stellt eine Herausforderung dar, da das große Volumen der Halle akustisch verkleinert werden muss. Dafür wird die gesamte Raumakustik mit nur wenigen Mikrofonen abgenommen und über 80 an der Decke angebrachten Lautsprechern wieder in den Saal geschallt. Für das Publikum ist diese Verstärkung im besten Fall nicht wahrnehmbar. Für eine angenehme Beleuchtung sowohl der Ausführenden wie auch des Publikums wird mittels LED-Technik gesorgt sein. »Wir möchten, dass das Publikum sich bei uns wohlfühlt und nichts vermisst«, betonte Benjamin Reiners.
Dadurch, dass die Halle, die dann »Philharmonie in der Wunderino Arena« heißen wird, nur am Sonntag für die Konzerte des Orchesters zur Verfügung steht, wird sich auch die Struktur der Philharmonischen Konzerte ändern. Vormittags ist jeweils das volle Programm zu hören, wohingegen abends unter dem Titel Phil EXTRAKT das Hauptwerk oder die Quintessenz des Programms in einem moderierten Konzert gespielt wird. Damit möchte das Orchester insbesondere jüngere Publikumsschichten ansprechen. Unter Corona-Bedingungen dürfen maximal 750 der insgesamt 1.500 Plätze besetzt werden.