Das Robert-Schumann-Konservatorium in Zwickau. Bild: Stadt Zwickau
Das Robert-Schumann-Konservatorium in Zwickau. Bild: Stadt Zwickau

Schumann-Wettbewerb Zwickau

Internationaler Robert-Schumann-Wettbewerb im Juni: Junge Musiker aus der ganzen Welt konkurrieren in Zwickau in den Fächern Klavier und Gesang.

 

Der Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb Zwickau ist neben dem Leipziger Bach-Wettbewerb der traditionsreichste der deutschen Musikwettbewerbe, die einen einzelnen Komponisten in den Vordergrund stellen. 1956 in Berlin gegründet, wird er seit 1963 in Zwickau, der Geburtsstadt Robert Schumanns ausgetragen.

Alle vier Jahre kommen Pianisten und Sänger aus der ganzen Welt nach Zwickau, um in freundschaftlicher und kollegialer Atmosphäre miteinander zu wetteifern. Der 2012 sanierte und erweiterte Gebäudekomplex des Robert Schumann Konservatoriums bietet ideale Voraussetzungen, und wird in der ersten Runde für die Klavierwertungen und in der zweiten Runde für die Gesangswertungen genutzt. Im Jugendstilsaal des Konzert- und Ballhauses „Neue Welt“ finden die erste Runde der Kategorie Gesang, die zweite Runde der Kategorie Klavier und die Finalwertungen in beiden Kategorien statt. Der Wettbewerb startet am 4. Juni und endet am 14. Juni.

Vergeben werden jeweils drei Preise in den Kategorien Klavier, Gesang Damen und Gesang Herren sowie ein Sonderpreis für den besten Liedbegleiter.

Dotiert sind die Preise wie folgt:

  • Preis   10.000 Euro
  • Preis   7.500 Euro
  • Preis   5.000 Euro
  • Sonderpreis Liedbegleitung 3.000 Euro

Die Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V. hat zusätzlich einen Publikumspreis ausgeschrieben: Alle Besucher der Finalrunden können ihre Stimme für ihren persönlichen Favoriten abgeben. Höhepunkt des Wettbewerbs ist das Preisträgerkonzert am 14. Juni 2020. Außer den Preisträgern musizieren dabei die Clara-Schumann-Philharmoniker Plauen-Zwickau unter der Leitung von GMD Leo Siberski.

Zahlen, Daten, Fakten

Am 15. Februar endete die offizielle Anmeldung für den diesjährigen Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang. 282 junge Musiker haben sich für den renommierten Wettbewerb in Zwickau angemeldet. Darunter 155 Pianisten und 127 Sänger. Das sind 22 mehr als zum vergangenen Wettbewerb vor vier Jahren.

Dabei spiegelt sich die Internationalität nicht nur im Titel der Veranstaltung wieder, auch das Teilnehmerfeld rekrutiert sich aus der ganzen Welt: Aus 45 Nationen aller Kontinente werden die Teilnehmer in diesem Jahr anreisen, wie z.B. aus Aserbaidschan, Australien, Bolivien, Brasilien, Kanada, Litauen, Mexico, Moldawien, Neuseeland, Südafrika, Taiwan, Thailand oder USA – um nur einige Nationen zu nennen. Die Länder mit den meisten Teilnehmern sind Deutschland (52), Südkorea (44), Japan (34), China (23) und Russland (19).

Eröffnungskonzert

Das Eröffnungskonzert des 18. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs vereint diesmal vier chorsinfonische Hauptwerke Robert Schumanns aus seinen letzten Lebensjahren, die nur selten zu hören sind. Als sich Schumann 1851 einer Vertonung der Uhland-Ballade „Der Königssohn“ zuwandte, begründete er eine neue Gattung: die Chorballade. Schumann schuf damit mehrsätzige Werke für Gesangssolisten, Chor und Orchester, die im zeitlichen Umfang etwa einer Sinfonie entsprechen. Auch für die Chorballade „Des Sängers Fluch“ greift Schumann auf einen Text von Ludwig Uhland, dem liberal gesinnten Abgeordneten der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche, zurück; das dritte Werk in dieser Gattung „Vom Pagen und der Königstochter“ nimmt Verse von Emanuel Geibel als Grundlage. Im 19. Jahrhundert fanden Schumanns Chorballaden schnelle und weite Verbreitung. In jüngerer Zeit sind sie hingegen aus dem Konzertleben weitgehend verschwunden, was sich vor allem durch ihre großangelegte – und von daher kostenintensive – Besetzung erklärt. „Des Sängers Fluch“ erklang in Zwickau zuletzt 2010, „Vom Pagen und der Königstochter“ 2001 und „Der Königssohn“ wohl letztmals 1984. Zudem steht eine der von Robert Schumann in Düsseldorf komponierten Konzertouvertüren auf dem Programm, die als Besonderheit ebenfalls mit Chor und Solisten besetzt ist. Schumann komponierte diese Festouvertüre aus Anlass des Niederrheinischen Musikfests 1853 über das damals populäre Rheinweinlied „Bekränzt mit Laub“, das ihm schon aus seiner Zwickauer Schulzeit vertraut war. Das Werk erklang auch 1901 zur Einweihung des Zwickauer Schumann-Denkmals.

Als Solisten sind drei Preisträger des letzten Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs zu erleben: Hiltrud Kuhlmann (Sopran), Henriette Gödde (Mezzosopran/Alt) und Jonathan Michie (Bariton). Außerdem singen Falk Hoffmann (Tenor) und Martin Hässler (Bass) sowie ein Projektchor aus Mitgliedern der Singakademie Dresden, des Kammerchores der Chorvereinigung Sachsenring Zwickau e.V. und des Symphonischen Chores Hamburg. Es spielen die Clara-Schumann-Philharmoniker Plauen-Zwickau.

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