Krzysztof Meyer. Bild: Mariusz Forecki
Krzysztof Meyer. Bild: Mariusz Forecki

Schostakowitschs Schatten

Werke von Dmitri Schostakowitsch, Alfred Schnittke und Krzysztof Meyer bestimmen das Programm der 14. Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch, die vom 22. bis 25. Juni im Kurort Gohrisch in der Sächsischen Schweiz stattfinden werden.

Alfred Schnittke hat mit seiner polystilistischen Schreibweise die Widersprüchlichkeit der spätsowjetischen Ära wie kein Zweiter in Töne gesetzt. Er starb vor 25 Jahren in Hamburg. Krzysztof Meyer ist den Schostakowitsch-Tagen von Anfang an eng verbunden. Der einstige Freund Schostakowitschs und sein späterer Biograf feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag – für die Schostakowitsch-Tage ein willkommener Anlass, ihn mit dem diesjährigen Schostakowitsch-Preis auszuzeichnen.

Konzerte mit dem Quatuor Danel und Yulianna Avdeeva

Im Eröffnungskonzert des Festivals stellt das Quatuor Danel am Abend des 22. Juni zwei Streichquartette (op. 83 und 138) von Schostakowitsch dem Klavierquintett von Schnittke gegenüber. Dessen Klavierpart übernimmt die Pianistin Yulianna Avdeeva, die bereits zum vierten Mal in Folge bei den Schostakowitsch-Tagen gastiert. Avdeeva bestreitet am Tag darauf in der Gohrischer Konzertscheune einen Klavierabend, bei dem u. a. Krzysztof Meyers „Quasi una Fantasia“ op. 104, die vierte Klaviersonate von Mieczysław Weinberg sowie Beethovens monumentale „Hammerklaviersonate“ zu hören sein werden. Und schließlich tritt Avdeeva am 24. Juni auch im sog. Aufführungsabend auf das Podium, wenn sie den Solopart von Alfred Schnittkes Konzert für Klavier und Streichorchester interpretiert. Begleitet wird sie dabei von der Sächsischen Staatskapelle Dresden und Mitgliedern des Gustav Mahler Jugendorchesters unter der Leitung von Oscar Jockel, der erst jüngst bei den Osterfestspielen Salzburg mit dem Herbert-von-Karajan-Preis ausgezeichnet wurde. Außerdem stehen in diesem Konzert die „Metamorphosen“ für kleines Orchester op. 128 von Krzysztof Meyer sowie Rudolf Barschais Bearbeitung von Schostakowitschs viertem Streichquartett auf dem Programm.

Kammerkonzerte mit Isang Enders, Boris Giltburg und Vadim Gluzman

Im Kammerkonzert mit Isang Enders (Violoncello) und Boris Giltburg (Klavier) anlässlich der Verleihung des Internationalen Schostakowitsch Preises an Krzysztof Meyer erklingen u. a. dessen Solosonate für Violoncello sowie Giltburgs Transkription von Schostakowitschs drittem Streichquartett für Klavier solo. Einen weiteren Kammerabend bestreiten am Abend des 24. Juni der Geiger Vadim Gluzman und die Pianistin Angela Joffe, u. a. mit der „Suite im Alten Stil“ von Schnittke, der Jazz-Suite Nr. 1 von Schostakowitsch in einer Bearbeitung für Klavier und Violine sowie den 24 Präludien für Violine und Klavier von Lera Auerbach.

Abschlusskonzert mit ukrainischem Mryia-Quartett

Das Abschlusskonzert der diesjährigen Schostakowitsch-Tage bestreitet das ukrainische Mryia-Quartett. Das ukrainische Wort „Mriya“ bedeutet „Traum“ und steht in diesem Kontext für ein Musizieren jenseits des Krieges und des damit verbundenen Elends. Neben Werken aus der ukrainischen Heimat des Quartetts gelangt auch das Klavierquintett von Robert Schumann zur Aufführung, das bei aller Dramatik – für Tschaikowsky spielte sich im langsamen Satz „eine ganze Tragödie“ ab – geradzu euphorisch endet und somit für die Hoffnung auf friedvollere Zeiten steht.

Sonderkonzert der Staatskapelle Dresden

Wie schon in den vergangenen Jahren läutet die Sächsische Staatskapelle Dresden die Internationalen Schostakowitsch Tage mit einem Sonderkonzert am Vorabend des Festivals ein. Diesmal mit einem Konzert im Dresdner Kulturpalast, bei dem unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada Schostakowitschs fünfte Sinfonie und Mieczysław Weinbergs Konzert für Trompete und Orchester mit dem Solisten Håkan Hardenberger auf dem Programm stehen.

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