Im Jahr 2017 feiert Salzburg 20 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe. Das ist Anlass für das Salzburg Museum, eine Ausstellung unter dem Titel „Kultur Erben. Stadt Erhalten!" (bis 7. Januar 2018) zu zeigen. Dabei wird anhand bekannter Schauplätze gezeigt, wie wichtig und nachhaltig der Schutz der Denkmäler und Gebäude für das Gesamtbild Salzburgs ist.
Der Verleih des UNESCO-Titels beruhte unter anderem auf der Rolle der Fürsterzbischöfe. Als geistliche und weltliche Führer zeichneten sie verantwortlich für das Profil der Stadt mit der historischen Vereinigung einer mittelalterlichen Bürger- und einer bischöflichen Residenzstadt. Das kulturelle Erbe ist das Ergebnis regen Austauschs zwischen Nord- und Südeuropa, angeregt besonders durch die nach Salzburg geladenen italienischen Künstler und Baumeister. Die Pracht der barocken Gassen und Plätze der Altstadt wurden schon im 1967 beschlossenen Altstadterhaltungsgesetz geschützt. Dieses war das erste seiner Art in Österreich und gilt als Grundlage für das Bewusstsein der Salzburger für die Erhaltung der Einzigartigkeit ihres barocken Juwels.
Neben der architektonischen Schönheit war Salzburgs Bedeutung als Musikmetropole ausschlaggebend für die Verleihung. W.A. Mozart und die von ihm gegründete Musiktradition sowie der Theatermacher Max Reinhardt, der die Salzburger Festspiele gründete, sind zwei Belege für diese Bedeutsamkeit. Den musikalischen und gesellschaftlichen Höhepunkt des Salzburger Veranstaltungskalenders bilden seit 1920 die Salzburger Festspiele (21. Juli bis 30. August 2017). Unter dem Leitmotiv „Reigen der Macht" werden in den Operninszenierungen, den Konzerten und dem Schauspiel in diesem Sommer die vielen Gesichter der Macht skizziert.
Das Opernprogramm besteht aus fünf Neuinszenierungen, drei halbszenischen und zwei konzertanten Aufführungen. Neo-Intendant Markus Hinterhäuser eröffnet die Festspiele mit Wolfgang Amadeus Mozarts „La clemenza di Tito", inszeniert von Peter Sellars. Der von Kulturjournalisten zum Dirigenten des Jahres 2016 gewählte Teodor Currentzis übernimmt die musikalische Leitung.
Ein Höhepunkt des Opernsommers ist „Aida" von Giuseppe Verdi. Riccardo Muti dirigiert die Wiener Philharmoniker und die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor im Großen Festspielhaus. Die iranische Filmemacherin, Videokünstlerin und Fotografin Shirin Neshat führt Regie, Anna Netrebko gibt ihr Rollendebüt als Aida.
Zentraler Bestandteil der DNA der Festspiele ist der „Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal, der bereits an die 650 Vorstellungen in knapp einem Jahrhundert vorweisen kann. In diesem Jahr bekommt er durch viele Neubesetzungen frischen Wind und besonders die Ernennung von Österreichs Schauspieler Tobias Moretti als Jedermann sorgt für Vorfreude. In der Rolle als Buhlschaft debütiert an seiner Seite Stefanie Reinsperger, den Tod spielt in seiner fünften Saison Peter Lohmeyer. Wer einmal am Fest zur Festspieleröffnung (22. Juli 2017) teilgenommen hat, vergisst die einzigartigen Eindrücke, die sich einem auftun, nicht wieder. Musik, Schauspiel, Ausstellungen, Lesungen und Tanz an jeder Ecke der Altstadt sorgen für den gebührenden Einstand des Festspielsommers. Höhepunkt dabei ist der faszinierende Fackeltanz, der den Residenzplatz in eine einzigartige Bühne verwandelt.
Doch es gibt nicht nur die großen, weltweit renommierten Festspiele. In der Stadt gibt es auch viele weitere Beiträge zu einem musikalischen Sommer. Im Jahr 2002 wurden die Siemens Fest>Spiel>Nächte (27. Juli bis 30. August 2017) mit dem Ziel gegründet, Kunst und Kultur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Fünf Wochen lang werden im Herzen der Altstadt und bei freiem Eintritt täglich Festspielhighlights gezeigt. Mit dem Siemens Kinder>Festival (28. Juli bis 27. August 2017) wurde das Programm um Vorführungen von Opernfilmen für Kinder erweitert. Jeden Freitag bis Sonntag ab 16 Uhr wird am Kapitelplatz eine bunte Mischung aus Kinderopern, Ballett und Theaterstücken gezeigt.
Das internationale Avantgarde-Festival für zeitgenössische Musik und Bühnenkunst hat in Salzburg einen hohen Stellenwert und wird gerne als Kontrast zu den Salzburger Festspielen gesehen. Vom 20. Juni bis 1. Juli 2017 bringt die Sommerszene Salzburg wieder nationale und internationale Gastspiele aus den Bereichen Tanz, Theater, Performance und Installation in die Stadt, darunter auch zwei der prägendsten weiblichen Choreografinnen unserer Zeit: die kanadische Künstlerin Louise Lecavalier und die US-Choregorafin Meg Stuart.
Das Museum der Moderne zeigt eine Werkschau des Künstlers William Kentridge: „Thick Time. Installationen und Inszenierungen" (29. Juli bis 5. November 2017). Die Ausstellung erstreckt sich über beide Häuser – Mönchsberg und Rupertinum – und inkludiert eine Sektion, die erstmals Kentridges Theater- und Opernarbeit zeigt. William Kentridge (geboren 1955 in Südafrika) inszeniert in diesem Festspielsommer auch die Oper „Wozzeck" von Alban Berg.
Die Residenzgalerie des Dom-Quartiers bietet das ideale Ambiente für die Begegnung von bezaubernden und grotesken Figuren, die Begriffe wie Liebe, Macht, Vergänglichkeit, Laster und Tod veranschaulichen. Die Ausstellung „Allegorie. Die Sprache der Bilder" (22. Juli bis 6. November 2017) zeigt unter anderem Kunstwerke aus der Sammlung Rossacher, der Erzabtei St. Peter und dem Dommuseum Salzburg.
Salzburg zählt zu den fahrradfreundlichsten Städten Österreichs. Mehr als 170 km Radwege stehen zur Verfügung. Unter dem Titel „BIKE & the CITY" bieten sportliche Austria Guides eine ganz besondere Stadtführung an: Mit dem Fahrrad geht es aus der Altstadt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei und durch herrlich grüne Natur bis in den Süden zum Schloss Hellbrunn bzw. in den Norden zur Wallfahrtskirche Maria Plain.Man kann sich also auch auf diese Weise Bewegung verschaffen als Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit des Musikhörens.