Der österreichische Pianist ist insbesondere für seine Interpretationen der Werke der Wiener Klassik – dabei vor allem Ludwig van Beethovens – bekannt. Er führte dessen 32 Klaviersonaten bisher weltweit über 60 Mal zyklisch auf und entwickelte die Interpretationsgeschichte dieser Werke stetig weiter. In seiner Arbeit verschmilzt er Tradition und Innovation, Werktreue und Freiheit, Authentizität und Weltoffenheit. Er erhält den Preis bei der Verleihung am 18. Oktober im Konzerthaus Berlin.
„Mein Leben ist ein Leben für die Musik. Der Opus Klassik ist eine wichtige Anerkennung für meine lebenslange Arbeit mit und für Musik. Es freut mich besonders, den Opus Klassik für mein Lebenswerk im Beethoven-Jahr zu erhalten, und ich empfinde die Auszeichnung als Aufforderung und Verpflichtung, meinen Weg fortzusetzen gemäß meiner Maxime, 'Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.'", so der Pianist über die Auszeichnung.
Weltersteinspielung der neuen Diabelli-Variationen durch Buchbinder
Beethovens Diabelli-Variationen wurden für Buchbinder zum Lebens-Leitmotiv. Zum diesjährigen Jubiläumsjahr Beethovens spielte Buchbinder diese zum dritten Mal ein. Dabei entstand „The Diabelli Project". Das Projekt umfasst auch einen Kompositionsauftrag an 11 zeitgenössische Komponisten verschiedener Generationen und Herkunft, die Variationen auf ihre Art und Weise neu zu deuten. „Dass Buchbinder dabei so unterschiedliche KomponistInnen wie Lera Auerbach, Jörg Widmann und Max Richter verpflichtete, spricht für seine Neugier und seine inspirative Kraft", so Jurysprecherin Dr. Kerstin Schüssler-Bach über den Preisträger. „Rudolf Buchbinder verkörpert einen Künstlertypus, wie er selten geworden ist: Uneitel, akribisch, mit nie nachlassender kreativer Energie und jenseits der Routine.
Beeindruckende Karriere als Konzertpianist weltweit
Buchbinder begann seine musikalische Karriere im Alter von fünf Jahren als jüngster Schüler an der Hochschule für Musik in Wien. Dort wurde er mit 12 Jahren in die Meisterklasse von Bruno Seidlhofer aufgenommen. Heute blickt er auf eine mehr als 60 Jahre währende Musikerkarriere zurück. Als Konzertpianist ist er an allen großen internationalen Konzerthäusern tätig und konzertiert mit namhaften Dirigenten und Spitzenorchestern auf der ganzen Welt. Er ist Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker, des Israel Philharmonic Orchestra u.a. und der erste Solist, dem die Sächsische Staatskapelle Dresden die Goldene Ehrennadel verlieh. Seit 2007 leitet er das einflussreiche Orchesterfestival Grafenegg in Österreich.