"Wissen Sie, dass ich mich jünger und munterer, beinahe als Jüngling fühle, wenn ich Mozart spiele!", freute sich Pjotr Tschaikowsky im September 1880 gegenüber seiner Gönnerin Nadeshda von Meck. Es waren die Wochen, in denen er an seiner Serenade für Streichorchester arbeitete. Ein persönliches Werk, ein Aufbegehren gegen die innere Leere und Depression. Ein persönliches Werk ist ebenso das Streichquartett Nr. 4 von Dmitri Schostakowitsch. Es ist eines der Schlüsselwerke des Komponisten, entstanden in einer Lebensphase größter Verzweiflung – für die Schublade, ebenso wie die benachbarten und verwandten Werke: der Liederzyklus „Aus jüdischer Volkspoesie" und das Violinkonzert. Sie alle enthalten persönliche Botschaften, sind Sublimierungen, die möglicherweise Schlimmeres verhinderten. Schostakowitsch war 1948 erneut existentiell angegriffen und künstlerisch genötigt worden, er verlor seine Lehrämter, sah sich verleumdet und totgeschwiegen. Eines der Ventile war ihm 1949 das Streichquartett Nr. 4, das Rudolf Barschai 1990 für Kammerorchester bearbeitete.Vasily Petrenko wird 2021 die Position des Musikdirektors des Royal Philharmonic Orchestra und des Künstlerischen Leiters des Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Swetlanow" der Russischen Föderation übernehmen, bei dem er bislang Erster Gastdirigent ist. Er ist zudem Chefdirigent des Royal Liverpool Philharmonic und des European Union Youth Orchestra. Er war Chefdirigent des Oslo Philharmonic und des National Youth Orchestra of Great Britain sowie Erster Gastdirigent des Michailowski-Theaters. Beim RSB ist er regelmäßig zu Gast.
Der Konzertmitschnitt vom Mittag wird am 12. Februar um 20.03 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur gesendet.