Eine der Linien widmet sich dem Kernrepertoire des Orchesters aus der zentraleuropäischen Musiktradition. In dieser Saison sind es Werke von Richard Strauss und Johannes Brahms sowie Felix Mendelssohn-Bartholdy. Mit ihm steht gleich im Eröffnungskonzert ein Komponist auf dem Programm, der prägend nicht nur für das Berliner Musikleben war und dessen Werke nun wieder regelmäßig erklingen sollen.
Ein neuer, von Kirill Petrenko geprägter Fokus liegt auf selten gespielten Werken unterschätzter Komponisten. In der kommenden Saison wird die Reihe mit Meisterwerken von Josef Suk fortgesetzt. Auch das OEuvre von Erich Wolfgang Korngold fällt in diesen Programmschwerpunkt.
Uraufführungen
Neugierde auf Neues ist sicher eine der herausragenden Eigenschaften sowohl der Berliner Philharmoniker als auch ihres Chefdirigenten. Die lange Tradition der unter der Leitung des jeweiligen Chefs uraufgeführten Werke wird von Kirill Petrenko fortgesetzt. In dieser Saison erklingt erstmals ein neues Werk der isländischen Komponistin Anna Thorvaldsdóttir. Mit dem Blick in die Zukunft freut sich Kirill Petrenko auf »viele neue Noten von jungen und arrivierten Komponistinnen und Komponisten«.
Den Beginn einer neuen Tradition im Bereich Education stellen vom Chefdirigenten moderierte
Familienkonzerte mit dem ganzen Orchester dar. Sie richten sich an alle ab 8 Jahren, die neugierig auf
klassische Musik sind und gerne einmal tiefer in ein Werk eintauchen möchten. Die Programmlinie mit Werken russischer Komponisten wird in der nächsten Saison sowohl in Berlin als auch in Baden-Baden fortgeführt. Bei den Osterfestspielen Baden-Baden 2021 vom 27. März bis 5. April 2021 steht rund um Tschaikowskys selten gespielte Oper Mazeppa dieses Repertoire im Fokus. Kirill Petrenko leitet außerdem ein Konzert mit der ebenfalls selten aufgeführten einaktigen Oper Francesca da Rimini von Sergej Rachmaninow. Beide Opern erklingen auch in Berlin konzertant.
Neue Biennale
Die Biennale der Berliner Philharmoniker ist ein neues Festival, das sich zukünftig alle zwei Jahre einer bedeutenden künstlerischen Epoche oder einem spannenden kulturellen Phänomen widmet. Einer der Grundgedanken dieses Formats sind Kooperationen mit vielfältigen Partnern, genre- und kunstformübergreifend.
Die erste Ausgabe der Biennale startet im Februar 2021 unter der Überschrift »Die Goldenen Zwanziger« in Zusammenarbeit mit den Kurt-Weill-Tagen der Komischen Oper Berlin und des Berliner Ensembles sowie den Internationalen Filmfestspielen Berlin, der Deutschen Oper Berlin und dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin. Die Berliner Philharmoniker, Chefdirigent Kirill Petrenko und Gäste wie Sophie Rois, Donald Runnicles, Igor Levit, Christian Thielemann und Dagmar Manzel lassen die Zwanzigerjahre in Symphonie-, Film- und Kammerkonzerten, Salons und Late Nights lebendig werden.
In der Saison 2020/21 erklingen Werke von 15 lebenden Komponistinnen, darunter sechs Uraufführungen. Drei der Uraufführungen finden im Rahmen eines Kammermusik-Wochenendes zur Neuen Musik am 10./11. Oktober 2020 statt. Beim Musikfest Berlin, wie in jedem Jahr gemeinsam von den Berliner Festspielen und der Stiftung Berliner Philharmoniker veranstaltet, gibt es außerdem ein Porträt der britischen Komponistin Rebecca Saunders.
Eine weitere starke Frau ist mit der Bratschistin Tabea Zimmermann in dieser Saison Artist in Residence bei den Berliner Philharmonikern. In der nächsten Ausgabe des FONO FORUM (06/2020) können Sie ein ausführliches Porträt über sie lesen.
Berühmte Gäste
Neben dem ehemaligen Chefdirigenten Sir Simon Rattle, Ehrendirigent Daniel Barenboim und Ehrenmitglied Zubin Mehta zählen weitere langjährige Freunde der Berliner Philharmoniker zu den Gastdirigenten, darunter Herbert Blomstedt, Christian Thielemann, Iván Fischer und Andris Nelsons. Ein
Wiedersehen nach längerer Zeit gibt es unter anderen mit Marc Minkowski.
Zu den Solistinnen und Solisten, die beim Orchester gastieren, gehören unter anderen die Geigerinnen Baiba Skride und Lisa Batiashvili, der Geiger Frank Peter Zimmermann, der Cellist Truls Mørk, die Pianisten Seong-Jin Cho, Daniil Trifonov, Igor Levit und Yefim Bronfman sowie der Schlagzeuger Martin Grubinger.