Geigerin Midori Seiler. Bild: Annemone Taake
Geigerin Midori Seiler. Bild: Annemone Taake

Midori Seiler: nächste Station Folkwang

Die Folkwang Universität der Künste begrüßt Midori Seiler als Professorin für Barockvioline im Fachbereich Musik.

Midori Seiler gilt als eine der renommiertesten Barockgeigerinnen der Welt. Seit 2016 ist sie Leiterin des BachCollektivs der Köthener Bachfesttage, mit dem sie einen interdisziplinären Ansatz verfolgt.

Midori Seiler, bayerisch-japanische Tochter zweier Pianisten, wuchs in Salzburg auf. Ihre musikalische Ausbildung führte sie weiter nach Basel, London und Berlin. Sie ging bei Musikerpersönlichkeiten mit unterschiedlichsten Profilen in die Lehre: Die „modernen“ Geiger Helmut Zehetmair, Sandòr Végh, Adelina Oprean, David Takeno und Eberhard Feltz sowie zwei Spezialisten für Alte Musik: Stephan Mai und Thomas Hengelbrock.

Die Künstlerin ist eine passionierte Pädagogin: Sie gab Meisterkurse unter anderem in Zürich, Brügge, Antwerpen, Weimar, Stuttgart, Innsbruck und Verona sowie als Dozentin der Villa Musica Rheinland-Pfalz. Von 2010 bis 2013 war sie Professorin für Barockvioline und -viola an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar, wechselte 2014 für die Professur für Barockvioline und -viola an die Universität Mozarteum Salzburg. Seit 2017 lehrte sie erneut an der Weimarer Musikhochschule.

Als Mitglied der Akademie für Alte Musik Berlin erlebte sie den internationalen Durchbruch des Ensembles, ab 2005 bis 2014 auch am Konzertmeisterpult. Zahlreiche CD-Einspielungen, auf denen Midori Seiler als Solistin mitgewirkt hat, sind das Ergebnis dieser fruchtbaren Zeit. Beim Orchester Anima Eterna Brügge war Midori Seiler von 2001 bis 2014 als Konzertmeisterin beschäftigt.

Ihre umfangreiche Diskographie enthält unter anderem Violinkonzerte von Mozart, Rimskij-Korsakoffs „Sheherezade“ oder ihre eigene Rekonstruktion des verschollenen Violinkonzertes von Bach BWV 1052. Ihr Album „La Venezia di Anna Maria“ mit Concerto Köln wurde 2019 mit dem OPUS Klassik ausgezeichnet.

Als Konzertmeisterin vielfältiger Projekte leitete sie u.a. das Budapest Festival Orchester oder die Kammerphilharmonie Bremen und veranstaltet Workshops für Orchester, die ihre Kenntnisse in der Spielart der historischen Aufführungspraxis vertiefen wollen (u. a. Sinfonieorchester Basel, NDR Hamburg, Staatsoper Hamburg).

Seit 2016 ist Midori Seiler die Künstlerische Leiterin des BachCollektivs der Köthener Bachfesttage. Jedes Jahr feiert sie Erfolge mit diesem Ensemble, das aus 18 Musikern aus zwölf Nationen besteht und die berühmte Köthener Hofkapelle zu Bachs Zeiten als Vorbild hat. Ihre Experimentierfreude mit ungewöhnlichen Konzertformaten ließ Zusammenschlüsse mit zeitgenössischem Tanz, elektronischer Musik und choreographiertem Spiel entstehen: Gemeinsam erarbeitete sie mit Choreograph Juan Kruz de Garaio Esnaola die Bachschen Sonaten für Violine solo mit zwei Tänzer.
 

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