Das Gewandhausorchester sieht angesichts aktueller politischer Entwicklungen wieder die Notwendigkeit, sich in den politischen Diskurs einzumischen. Es knüpft damit an den Herbst 1989 an, als das Orchester mit Kurt Masur an der Spitze seinen Beitrag zum gewaltfreien Verlauf der Revolution und zum Ende des DDR-Unrechtsstaates leistete. Im vergangenen Jahr hat das Gewandhausorchester eine Demokratie-Initiative ins Leben gerufen. Weithin sicht- und hörbares Zeichen dafür ist die Saisoneröffnung, die Konzert und Vortrag verbindet. In diesem Jahr dirigiert am 8. September Herbert Blomstedt (der am 11. Juli seinen 96. Geburtstag feiert) das Demokratie-Konzert. Das Orchester lädt ein, an Runden Tischen mitzudiskutieren und politische, soziologische, akustische und zwischenmenschliche Facetten von Resonanz in Workshops und Darbietungen zu erkunden und musikalisch zu erfahren. Leibniz-Preisträger Hartmut Rosa hält im Rahmen des Demokratie-Konzertes einen Impulsvortrag. Am nachfolgenden Demokratie-Tag tragen Musikerinnen und Musiker des Gewandhausorchesters diesen Impuls von 13 bis 16 Uhr mit Kurzkonzerten in die Leipziger Innenstadt. Anschließend finden weitere Veranstaltungen des Demokratie-Tages im Gewandhaus statt.

Herbert Blomstedt. Bild: J. M. Pietsch
Mit 96 Jahren für die Demokratie
Zum zweiten Mal eröffnet das Gewandhausorchester die Saison mit einem Demokratie-Konzert. Die Leitung hat Herbert Blomstedt – der heute 96 Jahre alt wird.
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