Wie in den vergangenen Jahren beginnt die „Jazz in Essen“-Saison auch im kommenden Herbst wieder mit der Verleihung des Essener „Jazz Pott“, einem Preis für innovative Jazzmusiker, der 1998 von Viktor Seroneit († 2011) und Niklaus Troxler für den „Plakat Kunst Hof Rüttenscheid“ begründet wurde. Mit dem „Jazz Pott“ Nr. 25 wird in diesem Jahr die Wahl-Berliner Pianistin Johanna Summer ausgezeichnet. Bereits ihr Debüt-Album „Schumann Kaleidoskop“ löste begeisterte Reaktionen aus. Stücke aus Robert Schumanns „Kinderszenen“ dienten da als Ausgangspunkt für freie Improvisationen, und es entstand eine völlig neue Musik. Wir vom Klassik- und Jazzmagazin Fono Forum hielten das für „faszinierend feinsinnig“, und Tastentitan Joachim Kühn bescheinigte der jungen Kollegin: „Wunderschöne Musik von A bis Z. Ein neuer Stern am Pianohimmel.“ Neben ihrem Solospiel leitet die Pianistin seit Jahren aber auch ein Klaviertrio mit Bass und Schlagzeug, das Kompositionen aus eigener Feder spielt.
Mit „Resonanzen“ hat Johanna Summer ein neues Soloprogramm erarbeitet, das im Oktober 2022 veröffentlicht wird. Darin denkt sie Musik verschiedener klassischer Komponisten improvisatorisch weiter, von Bach über Schubert, Beethoven, Tschaikowski, Grieg und Ravel bis zu Mompu, Ligeti und Skrjabin. Immer neu, immer anders. Für ihren erstaunlichen Brückenschlag zwischen Klassik und Jazz erhält Johanna Summer jetzt den mit 2.000 Euro dotierten „Jazz Pott“. Bei dem zweigeteilten Preisträgerkonzert am 25. September, um 20:00 Uhr im Essener Grillo-Theater bietet sie eine Preview auf das Soloprogramm „Resonanzen“. Im zweiten Teil stellt sie ihr Trio mit Tobias Fröhlich (Bass) und Jan-Einar Groh (Schlagzeug) vor.