Begonnen hat ihre rekordverdächtige Karriere 1954 beim deutschen Musikfilm. Aus dem blutjungen Schlagersternchen wurde jedoch bald eine „ernsthafte“ (und dabei stets humorvolle) Sängerin, die 1957 als Helene in der Premiere von Ein Walzertraum an die Volksoper debütierte. Bald sang sie an beinahe allen Opernhäusern der Welt. Ihr Motto: „Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.“
Herbert von Karajan holte Renate Holm an die Staatsoper, der sie ebenfalls über Jahrzehnte verbunden blieb. Auftritte bei den Salzburger Festspielen und in allen bedeutenden Opernhäusern der Welt – das ist nur die eine Seite von Renate Holms strahlender Karriere; stets blieb sie auch der Volksoper treu, wo sie bis 1998 in 12 Premieren mitwirkte, als Olympia in Hoffmanns Erzählungen (1960), Papagena in Die Zauberflöte an der Seite von Heinz Holecek (1960), Rosina in Der Barbier von Sevilla (1961), Fiametta in Boccaccio (1961), Marie in Zar und Zimmermann (1962), Yum Yum in Der Mikado (1962), Adele in Die Fledermaus (1963), Elena in Florentina Strohhut (1963), Norina in Don Pasquale (1964), Colombine in Das brennende Haus (1965), Arsena in Der Zigeunerbaron (1965), Gasparina in Il Campiello (1966), Charlotte in Venus in Seide (1970), Lucinde in Der Arzt wider Willen (1971), Marie in Die verkaufte Braut (1973) sowie Mirabella in Der Zigeunerbaron (1998).
Damit ist das Spektrum ihres Schaffens noch nicht erschöpft: Mehrere ihrer über 80 Schallplattenaufnahmen wurden mit Preisen bedacht, ihrer unermüdlichen Lehrtätigkeit verdanken zahlreiche junge Opernkünstler den letzten Schliff.
Im September 2005 gab die Grande Dame der leichten Muse und gefeierte Opernsängerin in den Robert-Stolz-Soireen ihr umjubeltes Comeback an der Volksoper. Zuletzt stand Sie am 2. Dezember 2018 in einer Matinee zum 120. Geburtstag der Volksoper auf der Bühne unseres Hauses.
461 Auftritte absolvierte Renate Holm an der Volksoper und blieb dem Haus auch nach dem Ende ihrer Karriere sehr verbunden und besuchte regelmäßig unsere Premieren.