„Mozart zu spielen ist für uns Interpreten, wie auf rohen Eiern zu laufen,“ bekennt Intendant Oliver Wille, selbst Geiger im renommierten Kuss Quartett, „kaum ein Komponist wurde im Laufe der Zeit wohl unterschiedlicher interpretiert als er.“ Und er fügt hinzu: „Welche innovativen Kräfte im Schaffen Mozarts noch heute kreative Reflexe auslösen – das wollen wir in Hitzacker erkunden.“
Ob beim Liedschwerpunkt am ersten Wochenende oder dem späteren Mozart-Party-Marathon: Es gibt ebenso viele Renner wie Raritäten. Wichtige Komponisten der Gegenwart wie Jörg Widmann und Mark Andre setzen persönlich vor Ort eigene Akzente. International renommierte Künstlerinnen und Künstler sind dabei, viele besonders als Mozart-Interpreten geschätzt: unter ihnen Isabelle Faust und Alexander Melnikov, Antje Weithaas, Anna Lucia Richter, Matthias Kirschnereit, Dénes Várjon, Garth Knox, das Cuarteto Casals, das Atos Trio und das Kuss Quartett, das Wiener Glasharmonika Duo, Sarah Maria Sun und – typisch für Hitzacker – exzellente junge Talente.
Gleich zur Eröffnung entdecken zehn junge Künstler der Quartett-Akademie und des Weirduo gemeinsam mit Oliver Wille Mozarts perfekt austarierte Klangwelt neu, grätschen hier und da mit Pop und Avantgarde hinein. Und Schauspieler Ulrich Noethen kontrastiert das „schöne“ Wien mit Texten von Thomas Bernhard.
Das Cuarteto Casals setzt Mozarts berühmtes G-Dur-Quartett in Bezug zu Bach und Gubaidulina. Isabelle Faust, Alexander Melnikov und Johannes Hinterholzer haben ein Programm mit Mozart, Ligeti und Brahms zusammengestellt. Das Atos Trio kombiniert Mozart mit Krenek und Kreisler, Antje Weithaas und Dénes Várjon tun das mit Kurtág und Debussy. Die Pianistin Zlata Chochieva präsentiert gemeinsam mit Musikerkollegen ihr Debüt-Programm, zudem werden die selten gespielten Streichquintette Mozarts aufgeführt.