Das Internationale Musikfestival „Heidelberger Frühling" 2020 findet vom 21. März bis 24. April 2020 statt. Insgesamt stehen 164 Veranstaltungen – darunter eine Uraufführung und eine deutsche Erstaufführung – in 20 Spielstätten auf dem Programm. Damit bietet der „Heidelberger Frühling" die höchste Veranstaltungsdichte seit seiner Gründung im Jahr 1997.
Zu Gast sind Künstler, Ensembles und Kammerorchester aus aller Welt wie die Amsterdam Sinfonietta, Leif Ove Andsnes, Iveta Apkalna, das Aurora Orchestra, das Danish String Quartet, Ingrid Fliter, Sol Gabetta, Boris Giltburg, Marc-André Hamelin, Philippe Jaroussky, Lucas & Arthur Jussen, die Kammerakademie Potsdam, das Korean Chamber Orchestra, Magdalena Kožená, Gabriela Montero, Daniel Müller-Schott, das Pera Ensemble, Anna Prohaska, Grigory Sokolov oder Michael Volle.
Besonders präsent sind die langjährigen künstlerischen Partner des Festivals: Igor Levit, Leiter der Kammermusik Akademie und prägender Kopf des Kammermusikfests „Standpunkte", gibt sechs Konzerte – darunter ein Solorezital mit dem „wohltemperierten Klavier des 20. Jahrhunderts", Dmitri Schostakowitschs 24 Präludien und Fugen. Der Leiter der Lied Akademie Thomas Hampson singt zum ersten Mal Schuberts „Winterreise" in Heidelberg.
Und das Orchestra in Residence des Festivals – das Mahler Chamber Orchestra – spielt in verschiedenen Besetzungen sechs Konzerte innerhalb von sechs Tagen.
14 Festivalkonzerte werden von den Medienpartnern des „Heidelberger Frühling" Deutschlandfunk Kultur (sechs) und SWR2 (acht) mitgeschnitten.
Diese 24. Festivalausgabe steht unter dem Leitgedanken „Unterwegs". Das Festival zieht aus seiner Heimspielstätte – dem Kongresshaus Stadthalle Heidelberg – aus, das wegen mehrjährigen Sanierungsarbeiten geschlossen ist. Der „Heidelberger Frühling" bewegt sich in die Stadt hinein und verbindet Spielstätten der Altstadt Heidelbergs zu einem Festival Campus. Den Mittelpunkt des Festivalgeschehens bildet das Festival Zentrum, ein eigens für den „Frühling" errichteter transparenter Orangerie-Bau auf dem zentral gelegenen Universitätsplatz.
Das Eröffnungswochenende des „Heidelberger Frühling" 2020 bietet am 21. März 2020 gleich drei simultan stattfindende Eröffnungskonzerte. Die Festrede hält der Bundespräsident a.D. Joachim Gauck. Außerdem geht der Musikfrachter der Beethoven Jubiläums Gesellschaft gGmbh in Heidelberg vor Anker, der anlässlich des 250. Geburtstages Ludwig van Beethovens von Bonn nach Wien unterwegs ist.
Das Orchestra in Residence des „Heidelberger Frühling", das Mahler Chamber Orchestra, setzt seine seit 2017 bestehende Residenz fort und kuratiert mit seinem künstlerischen Partner, dem finnischen Geiger Pekka Kuusisto, eine Woche mit unterschiedlichsten Konzertformaten in der ganzen Stadt.
Das Kammermusikfest „Standpunkte", dessen prägender Kopf der künstlerischen Planung Igor Levit ist, findet mit zehn Veranstaltungen in der ersten Festivalwoche vom 26. bis 29. März 2020 statt. Den Eröffnungsvortrag hält der Georg-Büchner-Preisträger 2019, Lukas Bärfuss, das Eröffnungskonzert der „Standpunkte" gestalten Igor Levit, die Kammerakademie Potsdam und deren Chef Antonello Manacorda mit Werken von Ludwig van Beethoven.
Auf den Bühnen der „Standpunkte"-Konzerte treffen Igor Levit und seine Pianistenkollegen Marc-André Hamelin und Markus Becker auf die Fellows und StipendiatInnen der Kammermusik Akademie.
Die Kammermusik Akademie, deren künstlerischer Leiter Igor Levit ist, setzt 2020 neue Schwerpunkte und legt den Fokus verstärkt auf den klassischen Akademiegedanken einer ganzheitlichen Ausbildung. Vom 24. bis 26. März setzt sie sich aus den neuen Formaten der Lectures, der Improvisations-Workshops und den bereits bekannten Mittagskonzerten zusammen. Dozenten sind der Pianist Markus Becker, Musikwissenschaftler Mark Berry sowie der Intendant der Niedersächsischen Musiktage und Kulturjournalist Anselm Cybinski.
Beim Schwerpunktwochenende „Neuland.Lied" mit 17 Konzerten vom 16. bis 19. April 2020 sind SängerInnen wie Bejun Mehta, Anna Prohaska, Michael Volle, Anna Lucia Richter oder Thomas Hampson zu Gast, deren Programme sich vor allem mit Liederzyklen auseinandersetzen. Die Eröffnungsrede zu diesem Liedfestival hält die Schriftstellerin Thea Dorn.
In der Lied Akademie, dem modular aufgebauten Förderprogramm unter der künstlerischen Leitung von Thomas Hampson, arbeiten im Festival 2020 die Dozenten Brigitte Fassbaender und Malcolm Martineau an drei öffentlichen Tagen mit StipendiatInnen und Fellows vor Publikums. Die Heidelberger Arbeitsphase wird mit einem abendfüllenden Lied Akademie Konzert beschlossen.
Das Heidelberger Streichquartettfest wird vom 23. bis 26. Januar 2020 bereits zum 16. Mal ausgetragen und gilt als Pionierfest seiner Art. Sechs internationale Quartette und ein aus aller Welt anreisendes Publikum widmen sich in insgesamt 17 Konzerten, Workshops und der Langen Nacht des Streichquartetts dieser Gattung. Das Programm steht im Beethoven-Jubiläumsjahr unter dem Motto „Zeitgenossen" und stellt Streichquartette Beethovens Werken von Komponisten seiner sowie unserer Zeit gegenüber. Zu Gast sind das Callisto Quartet, das Cuarteto Quiroga, das Navarra String Quartet, das Quartetto di Cremona, das Signum Quartett und das Vision String Quartet. Die Workshopleitung haben Prof. Oliver Wille (Kuss Quartett) und Prof. Dr. Dörte Schmidt (Udk Berlin). 2020 wird zudem der biennale Wettbewerb der Irene Steels-Wilsing Stiftung ausgetragen.
Der Musikpreis des „Heidelberger Frühling" 2020, gestiftet vom Festival-Gründungspartner und Baustoffhersteller HeidelbergCement, geht an Thomas Hampson. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt das jahrzehntelange Engagement des US-amerikanischen Starbaritons für das Kunstlied. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Feierlichkeiten zu Thomas Hampsons 65. Geburtstag im Herbst 2020 in Berlin statt.