An der Staatsoper Hamburg hat er in der Spielzeit 2003/04 Beethovens einzige Oper Fidelio inszeniert. „Mit großer Betroffenheit haben wir an der Staatsoper Hamburg vom Tod des Regisseurs Hans Neuenfels erfahren. Er ist einer der großen Theater- und Opernregisseure der Gegenwart gewesen. Zwei Mal hatte ich das Glück, mit diesem großartigen Künstler zu arbeiten, als Intendant des Theater Basel und als künstlerischer Leiter des Musiktheaters der Schwetzinger SWR Festspiele. In Basel inszenierte er 2007/08 Othmar Schöcks Oper Penthesilea. Die Inszenierung wurde von der Fachzeitschrift Opernwelt zur „Inszenierung des Jahres 2008“ gewählt. In Schwetzingen wurde 2009 die Uraufführung von Wolfgang Rihms Oper Proserpina von Hans Neuenfels inszeniert. Auch diese Inszenierung wurde von der Opernwelt als „Uraufführung des Jahres 2009“ aufgezeichnet. Hans Neuenfels war ein ebenso sinnlicher, wie kluger und musikalischer Regisseur. Ein Regie-Talent, das über Jahrzehnte prägend für die Bühnen der Gegenwart war. Wir werden sein Andenken in Würde halten,“ so Staatsopernintendant Georges Delnon.
Auch die Salzburger Festspiele trauern: „Hans Neuenfels war einer der ganz großen Theater- und Opernregisseure. Mit ihm verliert die Welt der Kultur einen seiner bedeutendsten und originärsten Protagonisten, einen Theatererfinder, der in all seinen Widersprüchen immer einem unbedingten Kunstgedanken gefolgt ist“, mit diesen Worten drückt Intendant Markus Hinterhäuser seine Trauer um den Tod von Hans Neuenfels aus.
Schon bei seinem Festspieldebüt mit Mozarts Così fan tutte hatte Hans Neuenfels kontroversielle Reaktionen und heftige Debatten ausgelöst. 2001 sorgte er mit einer radikalen Deutung von Johann Strauß’ Fledermaus für einen richtigen Festspiel-Skandal. 2018 kehrte er für Tschaikowskis Pique Dame nach Salzburg zurück. Und Publikum als auch Kritiker betitelten diese Produktion als großen Erfolg, den er gemeinsam mit dem unvergesslichen Mariss Jansons gefeiert hat.