Dorothee Oberlinger. Bildrechte Dorothee Oberlinger
Dorothee Oberlinger. Bildrechte Dorothee Oberlinger

Hamburg nimmt sich Telemanns an

Kommende Woche beginnt in Hamburg das Telemann-Festival mit Gastspielen international renommierter Solisten und Ensembles – und mit Konzerten von Künstlern aus der Hansestadt.

In Hamburg hat Georg Friedrich Telemann bis zu seinem Tod am 25. Juni 1767 gewirkt – insgesamt 46 Jahre lang. Und hier gab er als „Director musices“ der fünf Hauptkirchen, als Kantor des Johanneums, als Leiter der Gänsemarktoper, als Musikverleger sowie als Publizist und Konzertveranstalter musikalisch den Ton an. Aus Anlass seines 250. Todestags veranstaltet die Konzertreihe NDR Das Alte Werk in Kooperation mit der Elbphilharmonie Hamburg und unterstützt von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg vom 24. November bis zum 3. Dezember ein Festival, das den selten zu hörenden Werken des Barockkomponisten gewidmet ist.

Künstler und Ensembles wie etwa der Cembalist Jean Rondeau als Artist in Residence, die Blockflötistin und Telemann-Botschafterin Dorothee Oberlinger, die Sopranistin Anna Lucia Richter sowie das Freiburger Barockorchester, das Ensemble Resonanz oder die NDR Bigband werden zu erleben sein. Das Programm wirft Schlaglichter auf Telemanns Hamburger Wirken und betrachtet ihn auch aus dem Blickwinkel der musikalischen Gegenwart.

Schwerpunkte sind: Telemann und die Gänsemarktoper, Telemann und Frankreich sowie Telemanns geistliches Werk. Den Auftakt bildet am Freitag, 24. November, eine konzertante Aufführung der Oper „Miriways“ mit der Akademie für Alte Musik Berlin, die seit ihrer Uraufführung an der Gänsemarktoper 1728 in Hamburg nicht mehr zu hören gewesen ist. Telemanns Liebe zu Frankreich und seiner Kultur spüren etwa Christophe Rousset und sein Ensemble Les Talens Lyriques (26. November) sowie das Elbipolis Barockorchester Hamburg und die Sopranistin Julia Sophie Wagner (2. Dezember) in der Laeiszhalle nach.

Mit dem geistlichen Schaffen beschäftigen sich unter anderem die Akademie für Alte Musik Berlin, der NDR Chor und ein hochkarätig besetztes Sängerensemble unter der Leitung von Philipp Ahmann. Auf dem Programm steht Telemanns spätes Singgedicht „Der Tag des Gerichts“ – ein selten gespieltes Schlüsselwerk des Komponisten (3. Dezember). Eine echte Kuriosität bringen Il Giardino Armonico unter der Leitung von Giovanni Antonini mit: Neben Suiten und Concerti von Telemann werden sie auch eine Sonate für zwei Chalumeaux, dem Vorgänger der Klarinette, interpretieren (2. Dezember). In seinen 46 Hamburger Jahren komponierte Telemann auch Werke zur seelischen Ertüchtigung seiner hanseatischen Mitbürger: Seine „Moralischen Kantaten“ über Themen wie „Neid“, „Falschheit“ oder „Geiz“ führen die Hamburger Ratsmusik und der Countertenor Benno Schachtner am Sonntag, 26. November, in der Laeiszhalle auf.

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