Von den 54 Verkaufsveranstaltungen der Festspiele in Halle waren über die Hälfte ausverkauft. Die Auslastung lag bei den verkauften Eigenveranstaltungen bei 84% und bewegt sich auf denselben hohen Niveaus der vergangenen Jahre (2016: 49.000 Gäste; 2015: 50.175 Besucher; die Jahre davor wurden zwischen 40.000 und 45.000 Besuchern gezählt). Hinzu kamen tausende Besucher, die an den verschiedenen kostenfreien Veranstaltungen des Rahmenprogramms teilgenommen haben. Auch für Kinder und Jugendliche gab es zahlreiche Angebote, die auf große Resonanz stießen.
Clemens Birnbaum, Direktor der Stiftung Händel-Haus und Intendant der Händel-Festspiele, freut sich sehr über den Erfolg: Wir erlebten wunderbare Veranstaltungen und mehrere musikalische Sternstunden. Neben dem großen künstlerischen Erfolg ist es gelungen, auch die Resonanz auf dem hohen Niveau zu halten.“
Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister der Stadt Halle und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus bekräftigt: „Auch die diesjährigen Händel-Festspiele haben bewiesen: Händel ist und bleibt ein Besuchermagnet. Seine Musik ist lebendig und modern, sie verbindet und fasziniert. Wir haben großartige Premieren erlebt und ein tolles Rahmenprogramm, das weit in die Stadt ausgestrahlt hat.“
Das letzte Wochenende der Händel-Festspiele wurde mit den beiden traditionellen Open Air-Konzerten in der Galgenbergschlucht in Halle begangen: Neben dem – nach zusätzlicher Erhöhung der Sitzkapazitäten - ausverkauften Classic-Rock-Konzert „Bridges to Classics“, erlebten auch mehrere tausend Besucher das Abschlusskonzert in der atemberaubenden Naturkulisse mit jeweils einem beeindruckenden Feuerwerk. Die deutsche Erstaufführung der Pasticcio-Oper „L’Elpidia, ovvero li rivali generosi“ wurde in den Franckeschen Stiftungen am 10. Juni ebenso gefeiert. Das Ensemble Opera Settecento unter der musikalischen Leitung von Leo Duarte aus Großbritannien feierte dabei mit ausgezeichneten Solisten, die u. a. auch Preisträger der „Handel Singing Competition“ des Londoner Handel Festivals sind, ihr Deutschland-Debüt.
Im historischen Goethe-Theater in Bad Lauchstädt wurde die Marionetteninszenierung der Händel-Oper „Giustino“ an drei Tagen in jeweils ausverkauftem Haus gegeben. Die wunderbare Inszenierung mit der Lautten Compagney Berlin und dem italienischen Puppentheater Carlo Colla e Figli war einer von vielen Höhepunkten der diesjährigen Festspiele.
Begeistert gefeiert vom Publikum wurde am ersten Festspielwochenende im Goethe-Theater auch die Darbietung von „Acis & Galatea“ des Prager Ensembles Collegium Marianum und dem Marionettentheater „Buchty a loutky“. Die beiden ausverkauften Aufführungen des „Messiah“, der einmal am 2. Juni nach der Dubliner Fassung von 1741/42 im Dom zu Halle aufgeführt, und am 10. Juni nach der späteren Londoner Fassung mit Concerto Köln und dem Chor des Bayrischen Rundfunks unter der musikalischen Leitung von Howard Arman in der Marktkirche zu Halle präsentiert wurde, zählen ebenfalls zu den Erfolgen.
Tief emotional bewegt verließen am 31. Mai die Besucher des Konzertes „One God“ die Konzerthalle Ulrichskirche, nachdem sie eine intensive musikalische Begegnung der drei großen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam erlebten. Neben türkischen Musikern, der israelischen Sängerin Michal Elia Kamal und der Sopranistin Katja Stuber wirkten dabei auch zwei hallesche Chöre mit (der Universitätschor „Johann Friedrich Reichardt“ und die Marktkantorei Halle). Nach einem Konzert nahm am 5. Juni die amerikanische Starsängerin Vivica Genaux äußerst gerührt den Händel-Preis der Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung Händel-Haus, entgegen.
Vom 24. bis 26. November finden die kleinen Händel-Festspiele, „Händel im Herbst“, statt. Eröffnet werden sie mit der szenischen Aufführung des Händel-Oratoriums „Jephtha“ am Freitagabend um 19.30 Uhr in der Oper Halle. Am Samstag präsentiert die auch in diesem Jahr bei den Händel-Festspielen gefeierte Sopranistin Raffaella Milanesi im Händel-Haus Werke von G. F. Händel und D. M. Scarabelli. Am Sonntag, dem 26. November tritt in den Franckeschen Stiftungen Martina Rüping und das Ensemble Baroccore Berlin auf. Es werden Werke von S. Scheidt, F. W. Zachow, G. F. Händel und dem Freylinghausen Gesangsbuches zu hören sein. Um 16 Uhr gibt es dann – als glanzvollen Abschluss – das Festkonzert mit Nuria Rial und Valer Sabadus „Geistliche Duette. Das Oratorium zur Zeit Händels“ in der Konzerthalle Ulrichskirche zu erleben. Begleitet werden sie vom Kammerorchester Basel.