Im Mittelpunkt der rund 60 Veranstaltungen in Göttingen und der Region stehen die beiden dramatischen Oratorien „Semele“ und „Hercules“. Zum ersten Mal in der Geschichte der Festspiele wird mit „Semele“ ein Oratorium in Szene gesetzt. George Petrou übernimmt die Regie und dirigiert die insgesamt fünf Aufführungen im Deutschen Theater (Premiere 19. Mai). Zusammen mit dem Festspiel-Orchester Göttingen sind Marie Lys in der Titelrolle der Semele, Jeremy Ovenden in der Rolle des Jupiter sowie die Star-Mezzosopranistin Vivica Genaux zu erleben.
Eröffnet werden die Festspiele am 18. Mai mit dem Oratorium „Hercules“ in der St. Johannis-Kirche Göttingen. Andreas Wolf in der Titelrolle sowie Vivica Genaux und Anna Dennis werden zusammen mit dem NDR Vokalensemble vom Festspiel-Orchester unter der Leitung von George Petrou begleitet.
Das Festspielprogramm spannt den Bogen von der Renaissance bis zur Gegenwart und verbindet Händels Werk mit Kompositionen von Leondaritis bis Theodorakis. Der Kammerchor Athen, Felix Klieser und das Göttinger Symphonieorchester, Nils Mönkemeyer und weitere Ensembles wagen den musikalischen Spagat zwischen den Jahrhunderten. Mit dem Melodram „Medea“ von G. A. Benda und Werken für Barockorchester zweier griechischer Zeitgenossen zeigt George Petrou mit dem Festspiel-Orchester, dass griechische Kultur in die Zeit der Wiener Klassik wirkt und bis in das 21. Jahrhundert aktuell ist. Das Galakonzert der OPUS-Klassik-Preisträgerin Jeanine De Bique und Concerto Köln beendet die Festspiele am 29. Mai 2023.
„Zu zeigen, dass Händels Musik auch im 21. Jahrhundert noch aufregend und aktuell ist, bleibt eine der großen Aufgaben der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen“, betont Intendant Jochen Schäfsmeier. Insbesondere in Göttingen mit seinen zahlreichen Studierenden ist es wichtig zu zeigen, dass Händels Schaffen mehr als musealen Wert hat. Programme wie z. B. „Agrippina“: A Baroque-Jazz Guide oder Valer Sabadus & Spark mit Sehnsuchtsliedern von Händel über Schumann bis Rammstein unterstreichen diese Zeitlosigkeit. Mit „Händel 4 Kids!“ richten sich die Festspiele mit einer Familienfassung von Semele, einem Kindertag und zahlreichen weiteren Veranstaltungen an die Jüngsten im Publikum“.