Das Kurhaus in Meran. Bild: Damian Pertoll
Das Kurhaus in Meran. Bild: Damian Pertoll

Festival in Meran mit vielen Konzerten

Das südtirol festival merano findet statt – in einer veränderten Form und mit Sicherheitsmaßnahmen.

Die Streicher des World Orchestra for Peace unter der Leitung von Valery Gergiev eröffnen am 26. August die außergewöhnliche Saison in Meran mit Samuel Barbers Adagio, auf das Griegs „barocke“ Hommage an den Aufklärer Holberg und Serenaden von Elgar und Tschaikowsky folgen.

Das südtirol festival merano dankt Valery Gergiev und dem World Orchestra for Peace, die das Konzert den Opfern der COVID-19-Pandemie widmen und auf ein entsprechendes Honorar verzichten.

Der internationale Klangkörper war 1995 von Sir George Solti anlässlich des 50. Jahrestags des Bestehens der Vereinten Nationen gegründet worden. Auch das darauf folgende Programm verspricht musikalische Vielfalt und höchste Qualität: Bis zum 20. September bietet das südtirol festival merano in seinen sieben Reihen classic, barocco, colours of music, soirée classique, mystica, vox humana und young artists portrait Konzerte an.

Herzstück des Festivals ist auch in diesem Jahr das Format classic mit neun prominent besetzten Konzerten. Wenn die Weltklasseviolinistin Patricia Kopatchinskaja und das von Giovanni Antonini dirigierte italienische Barockorchester Giardino Armonico auf der Bühne des Kursaals stehen, treffen Vivaldis Concerti auf zeitgenössische Musik aus Italien (31.08), Fazil Say präsentiert einen pianistischen Kraftakt zum Beethoven-Jahr (04.09), Christina Pluhar und das Barockorchester L‘Arpeggiata organisieren eine energiegeladene Jam-Session mit Arien, Madrigalen, Tänzen aus dem Frühbarock (08.09) und das von Kristjan Järvi geführte Baltic Sea Philharmonic arrangiert und portioniert Repertoirewerke und Gegenwartsmusik zu einer sinfonischen Nouvelle Cuisine (10.09). Die Schauspielerin Krista Posch liest aus den Briefen, die Franz Kafka vor 100 Jahren in Meran für Milena Jesenská geschrieben hat, und wird vom deutschen Signum String Quartet mit einer musikalischen Collage unterstützt, in der Sprache – wie in einem Melodram – zum Instrument wird (14.09).

Die letzten drei Konzerte dieser Reihe sind ebenfalls Highlights: Lucas Debargue stellt Ravels Poesie für Klavier „Gaspard de la nuit“, mit der er den Tschaikowsky-Wettbewerb in Aufruhr versetzte, neben Kostproben aus Scarlattis Sonatenwerk und ein Gemälde aus Musik von Franz Liszt (17.09). Der Pianist Jan Lisiecki und die Festival Strings Lucerne spielen Werke von Chopin, Schumann und Dvorak (19.09) und Valery Gergiev, der das Festival eröffnet, leitet das Abschlusskonzert mit dem Mariinsky Orchestra St. Petersburg (20.09).

Aber auch die übrigen Konzertreihen sind herausragend besetzt: So laden die jungen Klassik-Rebellen der Symphoniacs zu einem Clubbing im Kursaal ein (02.09), das Janoska Ensemble zündet ein Feuerwerk, das wilde Begeisterung und amüsiertes Schmunzeln freisetzt (09.09), das Trio Wanderer aus Paris hat Werke von Brahms und Schubert im Gepäck und die „Newcomer“ des Novus String Quartets stellen sich in zwei Konzerten (27., 29.08) mit Meilensteinen aus der Quartettliteratur von Haydn und Beethoven bis zu Schostakowitsch vor.

Mario Brunello präsentiert Bachs-Cello-Suiten (01.09) und das Südtiroler Vokalensemble bewegt sich in der Meraner Pfarrkirche von Rossinis Romantik über den spirituellen Minimalimus der Musikdissidenten Pärt, Vasks, Kancheli und Silvestrov bis zu einem neuen Auftragswerk des Meraner Komponisten Marcello Fera (11.09). Die Tallis Scholars aus London kombinieren in der Pfarrkirche Niederlana spirituelle „Evergreens“ aus mehreren Musikepochen und demonstrieren wie einstimmige Lieder im Verlauf der Jahrhunderte zu polyphoner Kunstmusik werden (03.09). Im Kursaal präsentiert das Voice-Orchestra Voces 8 ein Best-of-Programm, das von William Byrds Hymne „Singet fröhlich“ nach Versen aus dem Psalm 81 eröffnet wird (18.09). Das Oktett vermittelt diese Freude an der Musik – mit einem hell-leuchtenden Sound, der selig macht. 

www.meranofestival.com

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