Sara Glojnaric. Foto: Rui Camilo/EvS Musikstiftung
Sara Glojnaric. Foto: Rui Camilo/EvS Musikstiftung

Ernst von Siemens Musikpreise 2023

Den Hauptpreis erhält Star-Komponist George Benjamin. Förderpreise gehen an Sara Glojnarić (Foto), Alex Paxton und Eric Wubbels. Die Ernst von Siemens Musikstiftung vergibt 2023 insgesamt 3,7 Millionen Euro.

Der internationale Ernst von Siemens Musikpreis geht 2023 an den britischen Komponisten und Dirigenten Sir George Benjamin. Die Auszeichnung für ein Leben im Dienste der Musik ist mit 250.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am Freitag, 26. Mai 2023, im Herkulessaal der Münchner Residenz statt. Die mit jeweils 35.000 Euro ausgestatteten Komponisten-Förderpreise erhalten die Kroatin Sara Glojnarić, Alex Paxton aus Großbritannien sowie der US-Amerikaner Eric Wubbels. Daneben fördert die Ernst von Siemens Musikstiftung weltweit Projekte im Bereich Neue Musik in Höhe von insgesamt 3,7 Millionen Euro.

Mit George Benjamin zeichnet die Ernst von Siemens Musikstiftung einen der bedeutendsten Künstler der Gegenwart aus, der als Komponist und Dirigent die Neue Musik in den letzten Jahrzehnten entscheidend mitgestaltet hat. Das Kuratorium der Stiftung würdigt mit dem Preis einen Komponisten, der sich nicht von Moden und Strömungen beeindrucken ließ, sondern sich stets treu blieb. Wie kaum einem anderen ist es Benjamin gelungen, die Musik mit traditionellen Mitteln zu erneuern. Seine Werke bringen die zeitgenössische Musik einem breiten Publikum näher und machen ihn dadurch zu einer zentralen Figur des aktuellen Musiklebens. Der Dreiundsechzigjährige hat sich im Laufe seiner künstlerischen Entwicklung allen Gattungen gewidmet und steht heute auf dem Höhepunkt seines Schaffens.

Die mit 35.000 Euro dotierten Komponisten-Förderpreise gehen 2023 an die Kroatin Sara Glojnarić, Alex Paxton aus Großbritannien sowie den US-Amerikaner Eric Wubbels.

Sara Glojnarić wurde 1991 in Zagreb geboren. Sie studierte in ihrer Heimatstadt Komposition bei Davorin Kempf und später bei Martin Schüttler in Stuttgart, heute lebt sie in Stuttgart und Leipzig. In ihren Werken beschäftigt sie sich mit den Rollenbildern und der Ästhetik der Popkultur und reflektiert deren soziopolitischen Auswirkungen. Dabei arbeitet sie häufig mit experimentellen Mitteln und unterschiedlichen Darstellungsformen. Es entstanden Opern-, Orchester- und Kammermusikstücke sowie Videoarbeiten und multimediale und multisensorische Installationen. Ihre Werke wurden unter anderem bei Wien Modern und den Wittener Tage für neue Kammermusik gespielt.

Alex Paxton, Jahrgang 1990, studierte an der Royal Academy of Music und am Royal College of Music in London. Der Komponist und Posaunist ist ein bunter Grenzgänger zwischen Klassik, Jazz und Popkultur. Seine spielerische Lust am Improvisieren überträgt er in seine Kompositionen und schreibt eine raffinierte, leidenschaftliche Musik voll pulsierender Energie und stilistischer Vielfalt. Paxtons Werke wurden bereits von namhaften Ensembles gespielt, darunter das Ensemble Modern, die London Sinfonietta und das London Symphony Orchestra. Alex Paxtons Werke sind seit 2022 bei Ricordi Berlin im Rahmen des Programms ricordilab verlegt.

Komponist und Pianist Eric Wubbels (geboren 1980) studierte an der Columbia University und am Amherst College in den USA. Zu seinen wichtigsten Lehrern zählen Lewis Spratlan, Tristan Murail und Fred Lerdahl. Seine Partituren sind von großer Souveränität, sein handwerkliches Können und sein freier Ausdruckswillen zeichnen ihn aus. Virtuos mischt er verschiedenste Klänge zu komplexen Strukturen. Seine Arbeit wurde bereits in Europa, Asien und den USA unter anderem beim Huddersfield Festival, dem MATA Festival oderden Tagen für Neue Musik Zürich aufgeführt. Als Komponist und Pianist ist er Co-Direktor des Wet Ink Ensemble (NYC).

Die Preisverleihung 2023 findet am 26. Mai im Herkulessaal der Münchner Residenz statt. Peter Ruzicka überreicht als Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen
Künste den Ernst von Siemens Musikpreis an Sir George Benjamin. Die Laudatio hält der britische Philosoph John Hyman. Das Ensemble Modern spielt unter der Leitung des Preisträgers dessen Werk At First Light (1982) für kleines Orchester und die Kammeroper Into the little Hill von 2006.

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